Flüchtlingshilfe Velbert und Projekt Deutsch Lernen e.V.
Abschiebung in den Tod
Nicht nur James Bond kann mit gewagten Stunts und Waffen Leben retten. Auch die Berater*innen der Flüchtlingshilfe Velbert tun dies und zwar vom Schreibtisch aus.
Wir freuen uns gerade sehr, dass wir für zwei junge Männer aus dem Iran nach monatelangem Ringen mit den zuständigen Behörden ein Bleiberecht erkämpfen konnten. Den zwei jungen Männern hätte nämlich bei einer Abschiebung in den Iran die Todesstrafe gedroht ... und dass nicht, weil sie grausame Verbrecher sind, sondern wegen eines eigentlich sehr positivem Gefühls: Der Liebe.
Die Beiden sind nämlich schwul.
Auf der Webseite der Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) ist zu lesen:
"Homosexualität ist in der Islamischen Republik Iran geächtet. Die Scharia, das islamische Rechtssystem, verurteilt Homosexualität als todeswürdiges „Verbrechen“. Das iranische Strafrecht bedroht Homosexuelle mit Peitschenhieben und der Todesstrafe. Männern droht immer die Todesstrafe, wenn Sie der „passive“ Partner einer homosexuellen Handlung waren."
Dies führt dazu, dass Homosexuelle ihre Neigung verstecken müssen und selbst, wenn sie eine Flucht aus dem Iran gewagt habe, trauen sie sich oft nicht, ihre Neigung dem BAMF mitzuteilen. Denn die Angst sitzt viel zu tief, als dass sie einfach abgeschüttelt werden kann. Deshalb ist es auch sehr schwer, diesen Menschen zu helfen und sie vor einer Abschiebung in den sicheren Tod zu bewahren.
In unserer Beratungsstelle haben wir Mitarbeiter, die sich mit diesem Fachgebiet besonders gut auskennen. Wir haben zudem eine LSBTI*-Gruppe, wo sich Betroffene treffen, sich aussprechen können, ihre Probleme mit gleichgesinnten diskutieren, ihr Selbstbewusstsein stärken können und gemeinsame Aktionen durchführen. Momentan sind die Aktionen und Treffen durch die Corona-Schutzmaßnahmen stark eingeschränkt. Aber Betroffene können gern Kontakt aufnehmen unter: 0178 80 20 468
Weitere Informationen zu unserem Verein:
https://www.fluechtlingshilfe-velbert.de/
Autor:Jacqueline Montemurri aus Velbert-Neviges |
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