Alter Pflug und hölzernes Rad sorgen für ein ländliches Ambiente
Nevigeser Friedhof hat jetzt einen Bauerngarten
Dem Trend zu immer mehr Urnenbestattungen kommen die Verantwortlichen des Evangelischen Friedhofs an der Siebeneicker Straße in Neviges nach.
Die rund 150 Rasenurnengräber sind derzeit alle belegt, in dem Kolumbarium, dessen 96 Urnennischen mit maximal zwei Gefäßen besetzt werden können, sind noch sechs Plätze frei. Nun haben Mitglieder des Presbyteriums und des Friedhofsausschusses der Evangelisch-Reformierten Kirchengemeinde Neviges eine neue Gemeinschaftsgrabanlage vorgestellt. „Mein Bauerngarten“ soll an die landwirtschaftliche Tradition rund um Neviges erinnern.
Spende eines
Nevigesers
Bei der Vorstellung waren die blühenden Narzissen und andere Frühblüher unter eine dicken Schneedecke verborgen. „Das macht nichts, das sind alles Zwiebeln und mehrjährige Stauden“, beruhigt Franziska Wilms. Die Dönberger Friedhofsgärtnerin hat das Konzept entwickelt, das von dem Tönisheider Carl-Frank Fügler umgesetzt wurde. Beherrscht wird das Ensemble durch einen alten Pflug, den Friedhofsgärtner Fügler in Hagen entdeckte hatte und nach Neviges brachte. Zweites markantes Deko-Objekt ist ein hölzernes Wagenrad. „Das hat ein Nevigeser gespendet, der möchte aber nicht genannt werden.“
Grabplatten
mit Daten
Vom Frühjahr bis zum Herbst wird es in dem Bauerngarten blühen, unter anderem durch Glockenblumen und Phlox. Überragt wird die Anlage durch ein Pfirsichbäumchen, einen Flieder und einen Feldahorn; ein Staketenzaun sorgt für eine pittoreske Abgrenzung, ein Bienenhotel wird auch noch kommen. Bei den Grabplatten in der Größe von 30 mal 50 Zentimeter handelt es sich im Moment noch um Platzhalter, die später durch Grabplatten aus dänischen Granit ersetzt werden, die mit Namen sowie dem Geburts- und Sterbejahr versehen werden. Dazwischen wachsen Bodendecker. Weil diese - im Gegensatz zu Rasen - nicht gemäht werden müssen, dürfen auch Blumen oder Kerzen auf den Platten abgestellt werden. „Aber bitte nur solche mit LED-Lichtern, bei herkömmlichen Grablichtern zieht irgendwann das Öl in den Stein“, weiß Carl-Frank Fügler.
Keine anonymen
Gräber geplant
Zunächst sind 30 Urnenplätze vorgesehen, weiter 70 sollen folgen. „Diese neuen Grabstellen können ab sofort belegt oder reserviert werden“, gibt Dietgard Reith bekannt. Die stellvertretende Vorsitzende des Friedhofsausschusses stellt klar, dass die Evangelische Gemeinde einen Bestattungstrend nicht mitmachen wird: „Es wird bei uns keine anonymen Gräber geben.“
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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