Weiterführende Schule: Abitur ja oder nein? Fördern durch Fordern oder Überforderung

Auf welche Schule schicke ich mein Kind? Diese Frage stellen sich wieder viele Eltern, die ihr Kind im 4. Schuljahr der Grundschule haben und es nun bald auf eine weiterführende Schule anmelden müssen. Nicht jeder ist mit der Empfehlung der Grundschullehrerin einverstanden, Elternwille ist maßgebend und jeder wird sein Kind gerne zum Abitur führen. Aber ist das Abitur für jedes Kind das Beste? Kann es den Leistungsanforderungen genügen? Ist es ein Spätentwickler? Wird es genug gefördert. Wird es genug gefordert? Alles Fragen, die meist erst im Nachhinein wirklich beantwortet werden können. Jedes Kind ist anders, bringt unterschiedliche Begabungen und Erfahrungen mit, hat verschiedene Interessen und Zukunftsvorstellungen, braucht differenziertere Anregungen. Es fällt schwer die richtige Schule zu finden, die genau auf das Kind passt.
Ist es sinnvoll nur den Blick auf das Abitur zu haben? Es gibt genügend Beispiele wo die sture Ausrichtung auf das Abitur und Studium bei den Kindern zu viel vergeudeter Zeit geführt hat? Es sind Chancen vergeben worden, gute Lehrstellen frühzeitig zu bekommen. Viele Kinder werden immer unselbständiger, weil sie zu lange auf einer Schule bleiben statt ins Berufsleben zu gehen. Dort erfahren sie oft erst, ob es für sie erstrebenswert ist, das Abitur zu machen und zu studieren. Nach einer Erfahrung im Beruf wissen sie auch, warum sie so viel lernen sollen. Viele können erst dann die nötige Motivation entwickeln sich dem Lernstress auszusetzen. Diese Motivation kann nicht die Schule oder der Lehrer allein entwickeln wie so oft suggeriert und gehofft wird, sie muss vom Kind selbst kommen. Sie kommt je mehr Erfolg sich einstellt. Deshalb ist es wichtig, das Kind am Anfang seiner Schullaufbahn nicht zu überfordern.
Es gibt keine Schule, die für alle Kinder die richtige ist, auch wenn manche das suggerieren wollen. Aber letztlich bietet jede Schule die Möglichkeit das Abitur zu machen, wenn die entsprechend Qualifikation nach der Klasse 10 erreicht wird. Diese Qualifikation kann jedes Kind mit der nötigen Leistung in jeder Schulform bekommen. Im Schnitt erreichen 1/3 der Gesamtschüler, 1/2 der Realschüler in NRW diese Qualifikation. Die Schüler müssen zwar in ein anderes Schulgebäude z.B. in die Oberstufe eines Gymnasiums oder einer Gesamtschule, aber es ist ihnen nicht verwehrt das Abitur zu machen.
Aber vielleicht ist eine Karriere über einen Ausbildungsberuf nach Klasse 10 viel lukrativer und interessanter und Erfolg versprechender. Es gilt immer noch "Handwerk hat goldenen Boden". Je mehr studieren wollen, desto interessanter wird es für diejenigen, die ein Handwerk erlernen und zu den gefragten Facharbeitern gehören werden. Es gibt genug Chancen für unsere heutigen Schüler.
Folgender Link ist zu empfehlen, falls sie sich über die Ergebnisse der Lernstandserhebung 8 von allen Schulformen informieren möchten.
http://www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/lernstand8/

Autor:

Christiane Helmes aus Velbert

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