Gottfried Böhm, Architekt des Mariendoms in Neviges, ist gestorben
Der „Gott des Betons“ ist tot
„Wenn Gottfried Böhm nach Neviges kam, dann setzte er sich im Mariendom gerne auf die kleine Bank rechts neben dem Eingang. Wahrscheinlich, um den Raum auf sich wirken zu lassen“, vermutet der Nevigeser Historiker Gerhard Haun.
Nun ist Gottfried Böhm, der Architekt der Wallfahrtskirche, im hohen Alter von 101 Jahren in seiner Heimatstadt Köln gestorben. Der umstrittenen und gleichzeitig bewunderten Kirche blieb der gläubige Katholik sein Leben lang verbunden, sie gilt als sein Hauptwerk.
Besuch auf dem
Dach der Wallfahrtskirche
Noch im vergangenen Herbst ließ sich der eher bescheidene und wortkarge Baumeister mit dem Rollator über einen Aufzug auf das Dach der Wallfahrtskirche bringen, wo er die Arbeiten zur Sanierung des undichten Daches begutachtete und sich sehr zufrieden zeigte. Ein Frühwerk seiner sakraler Baukunst ist im Velberter Westen mit der Kirche Sankt Paulus zu sehen, wegen des schrägen Daches als „Sprungschanze Gottes“ bekannt.
Mit Pritzker-Preis
ausgezeichnet
Als erster deutscher Architekt wurde Böhm mit dem Pritzker-Preis ausgezeichnet, der mit dem Nobelpreis für Wissenschaftler vergleichbar ist. Neben seinen zahlreichen Kirchenbauten aus nacktem Beton, entwarf er viele profane Gebäude. Bereits der Vater von Gottfried Böhm entwarf und baute Kirchen, seine Söhne setzen die Tradition mit einem Architekturbüro in Köln fort.
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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