Kommt es zum Fahrverbot in der "Müllermilch-Kurve"?

Polizeihauptkommissar informiert über Ordnungswidrigkeiten

Mit Heinrich-Ulrich Löhe äußert sich nun ein Polizeihauptkommissar zu dem Verkehrsaufkommen an der sogenannten "Müllermilch-Kurve" auf der Kuhlendahler Straße in Neviges.

Nachdem sich Anwohner über das störende und ordnungswidrige Verhalten von Zweiradfahrern an dieser Örtlichkeit beschwert haben (siehe hier) und diese ihr Verhalten wiederum gerechtfertigt haben (siehe hier), stellt der Pressesprecher der Kreispolizeibehörde Mettmann klar, was erlaubt ist, wann es sich um Ordnungswidrigkeiten handelt, welche Maßnahmen bereits ergriffen wurden und was droht, wenn sich kein Umdenken bei manch einem Verkehrsteilnehmer einstellt.

Viele Verkehrsteilnehmer sind vernünftig

"Was uns als Polizei zunächst wichtig ist: Wir möchten nicht stigmatisieren!" Ob Zweiradfahrer, Autofahrer, Lkw-Fahrer oder Radfahrer - der überwiegende Teil der Verkehrsteilnehmer in der Stadt ist vernünftig, lobt Löhe. Allerdings gibt es auch einige "schwarzen Schafe", die sich leider nicht an die geltenden Verkehrsregeln halten und die unter anderem vermehrt an der Kuhlendahler Straße anzutreffen sind. "Diese abschüssige, kurvenreiche Strecke ist für alle Fahrzeuge problematisch, nicht nur für Zweiradfahrer", informiert der Pressesprecher. "Unfälle hat es in den vergangenen Jahren sowohl mit Motorrädern als auch mit Autos und Lkws gegeben." Meist war überhöhte Geschwindigkeit der Grund.

Maßnahmen wurden bereits ergriffen

"Gemeinsam mit der Stadt Velbert und dem Landesbetrieb Straßenbau NRW haben wir als Polizeibehörde schon verschiedene Maßnahmen ergriffen, um dem entgegenzuwirken." Neben Rüttelstreifen auf der Fahrbahn sowie einer klaren Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Stundenkilometern auf dieser Landstraße außerorts sind das auch zwei große Schilder in beide Richtungen, die deutlich auf die Gefahrenstelle hinweisen. "Leider gibt es immer noch Leute, die all das ignorieren."

Ständige Vorsicht und Rücksichtnahme

Dass sich die Anwohner mehrfach und immer wieder über die Gefahren und den Lärm beschweren, sei verständlich und richtig. "Paragraf 1 der Straßenverkehrsordnung fordert eine ständige Vorsicht und Rücksichtnahme", erinnert der Polizeihauptkommissar. "Beides fehlt an der ,Müllermilch-Kurve' insbesondere an sonnenreichen Wochenenden." Genauso wenig ist unnötiges Hin- und Herfahren im Sinne des Gesetzgebers und klar verboten. "Es handelt sich um Ordnungswidrigkeiten!" Weiterhin handelt es sich neben der Fahrbahn um einen Geh- und Radweg. "Auch das ist in Absprache mit der Stadt, mit Straßen.NRW und mit der Polizei ganz bewusst so angelegt. Denn somit ist das Parken hier verboten", sagt Heinrich-Ulrich Löhe und appelliert an die Zweiradfahrer, ihre Fahrzeuge nicht mehr abzustellen, um sich gegenseitig beim Fahren zuzusehen oder sich sogar zu filmen.

"Biker" werden immer jünger

"Die Teilnehmer der Biker-Treffen werden erschreckenderweise immer jünger", stellen die Beamten fest. "Früher waren es fast ausschließlich Männer und Frauen mit schweren Maschinen, die wir angehalten haben. Inzwischen sind es vermehrt leichtsinnige Jugendliche mit Leichtkrafträdern."
Stellt sich zukünftig keine Besserung an der "Müllermilch-Kurve" ein, bleibt nur noch eine letzte Alternative, um diesen Unfall-Schwerpunkt zu entschärfen: "Dann wird die Kuhlendahler Straße komplett für den motorisierten Zweiradverkehr gesperrt!"

Information: Ihren Namen verdankt die "Müllermilch-Kurve" auf der Kuhlendahler Straße in Neviges einem Unfall, der sich vor über 20 Jahren zugetragen hat. Ein Lastwagen, der mit überhöhter Geschwindigkeit auf der abschüssigen, kurvenreichen Strecke unterwegs war, ist umgekippt. Seine Ladung - zahlreiche Milchprodukte - wurde dabei auf der Fahrbahn verteilt.