Einsatz der Feuerwehr in Tönisheide
Kurioser vermeintlicher Kaminbrand

Foto: Feuerwehr Velbert

Viel Rauch und - zunächst - kein Feuer: So stellte sich der Velberter Feuerwehr am Samstagabend die Lage in einem viergeschossigen Wohnhaus an der Nevigeser Straße in Tönisheide dar.

Vorausgegangen war um 19.17 Uhr die Alarmierung der hauptamtlichen Wache und zweier freiwilliger Löschzüge aus Neviges und Tönisheide wegen eines Ofen- beziehungsweise Kaminbrandes. Beim Eintreffen stellten die Einsatzkräfte fest, dass aus dem Kaminofen einer Wohneinheit im ersten Obergeschoss massiv Qualm drang und die Räume entsprechend verraucht waren. Allerdings war dieser Ofen kalt und gar nicht in Betrieb. Ein Trupp, der unter Atemschutz zu dem Ofen vorgedrungen war, setzte umgehend einen Rauchvorhang, um den Treppenraum von Qualm freizuhalten. Ein weiterer Trupp begab sich zur Kontrolle des Kamins in den Keller, ein dritter Trupp nahm den Kamin mit Hilfe der Drehleiter von der Dachseite aus in Augenschein, die Einsatzkräfte konnten aber keinerlei Unregelmäßigkeiten entdecken.

Bewohner schlief bei qualmendem Kamin

Zwei Personen hatten das Gebäude beim Eintreffen der Feuerwehr bereits verlassen, es blieben je eine Wohnung im Erdgeschoss und im zweiten Obergeschoss, die verschlossen waren und bei denen unklar war, ob sich in den Räumen noch Personen befanden. Zwei weitere Trupps verschafften sich daher Zugang zu diesen Wohnungen. Während in den Räumen im zweiten Obergeschoss niemand angetroffen wurde und weder am Kaminauslass noch an der Revisionsöffnung Rauch oder Feuer feststellbar waren, wurden die Einsatzkräfte im Erdgeschoss fündig: Aus dem nach erstem Augenschein regulär befeuerten Kaminofen drang ebenfalls dichter Qualm, und der Bewohner wurde schlafend vorgefunden. Der Mann wurde geweckt und aus dem Gebäude geführt, die Einsatzkräfte räumten den Ofen aus und brachten das Brandgut ins Freie.

Verdachts einer Rauchgasvergiftung

Da eine Blockade im Kamin als Ursache für den Rückstau des Rauches vermutet wurde, setzte die Feuerwehr ein Kehrwerkzeug ein, um den Kamin zu reinigen. Schließlich entrauchten die Einsatzkräfte das Gebäude mit einem Drucklüfter. Währenddessen hatte der Rettungsdienst einen Bewohner aus dem ersten Obergeschoss wegen des Verdachts einer Rauchgasvergiftung untersucht, eine Behandlung war jedoch nicht erforderlich. Der schlafend vorgefundene Erdgeschossbewohner wurde vorsorglich zum Klinikum Niederberg transportiert. Die Feuerwehr beendete um kurz vor 21 Uhr ihren Einsatz mit der Übergabe des Objektes an den zwischenzeitlich ebenfalls hinzugezogenen Schornsteinfeger sowie den Eigentümer des Gebäudes. Die Nevigeser Straße war für die gesamte Einsatzdauer voll gesperrt, die Polizei leitete den Verkehr entsprechend um.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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