Unna erhält erstes 3-Tesla-MRT-Gerät

Dr. med. Ullrich Krause vor dem MRT. | Foto: Ranova
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Anliefern ließ es sich nur über das Dach des Ärztezentrums: Nach aufwändigen Umbauarbeiten am Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) Radiologie am Evangelischen Krankenhaus in Unna ist das neue 3-Tesla-MRT-Gerät nun angekommen.

„Aufgrund der baulichen Gegebenheiten sowie der Größe des Gerätes war dies die einzige Möglichkeit, um das 7,35 tonnenschwere Gerät präzise an seinen Bestimmungsort zu bringen“, erklärt Dr. Ulrich Krause, Clusterleiter der Radiologie Unna. Die Umbauphase dauerte rund ein Jahr, da aufgrund der Statik des Gebäudes extra ein Anbau an das Ärztehaus gesetzt werden musste und das bei laufendem Betrieb in der Radiologie.
Das moderne 3-Tesla-MRT-Gerät ist das erste mit dieser Magnetfeldstärke im Kreis Unna und ergänzt das bereits in der Praxis vorhandene 1,5-Tesla. Positive Auswirkungen hat der neue MRT auf die Diagnostik und Behandlung von neurologischen Erkrankungen. Von der genaueren Diagnostik profitieren nach Angaben des Chef-Neurologen Prof. Zaza Katsarava insbesondere Epilepsie-Patienten und Menschen mit Multipler Sklerose. „So können wir beispielsweise die Beeinträchtigungen durch MS besser beurteilen und diese Ergebnisse in die weitere Behandlung miteinbeziehen“, erklärt der Chefarzt, dessen Klinik eine spezielle MS-Ambulanz anbietet. Auch geriatrische Patienten mit Demenz und Parkinson-Symptomen können mithilfe des MRT optimaler behandelt werden. 

Durch die 70 Zentimeter große Röhrenöffnung ist der 3-Tesla-MRT besonders für klaustrophobische oder für adipöse Patienten geeignet. Zudem nehmen die Scans weniger Zeit in Anspruch, sodass den Patienten das Stillliegen möglicherweise erspart werden kann. Auch Kinder profitieren von dem neuen Hochfeld-MRT, denn gerade für die ganz kleinen Patienten sind verkürzte Untersuchungszeiten eine Erleichterung. „Das neue MRT-Gerät ist ein Gewinn für unsere Patienten: Durch die verkürzten Scan-Zeiten haben wir freie Kapazitäten und können zusätzliche Termine vergeben, ergänzt Dr. Krause.
In der Magnetresonanztomographie (MRT), auch Kernspintomographie genannt, stellen die Untersuchungsbilder die Struktur und Funktion des Gewebes und der Organe dar. Die Bildinformation aus dem menschlichen Körper wird durch Hochfrequenz-Anregung von Wasserstoffatomen in einem starken äußeren Magnetfeld erzeugt. Die Stärke dieses Magnetfeldes wird in der Einheit „Tesla" gemessen. Parallel werden Radiowellen in hoher Frequenz auf den Körper abgegeben, um die Wasserstoffatome in die Längsrichtung – die durch den Magneten vorgegeben wird – umzukehren. Weder das starke Magnetfeld noch die Radiowellen sind gefährlich für den Menschen, da er während der Untersuchung keiner Röntgenstrahlung ausgesetzt wird.

Dr. med. Ullrich Krause vor dem MRT. | Foto: Ranova
Schon allein wegen der Größe des Gerätes musste das 7,35 tonnenschwere Gerät über das Dach angeliefert werden. | Foto: Ranova
Autor:

V K aus Unna

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