Stationärer Handel trotzt Bundestrend - kein Problem mit Leerständen an Bahnhofstraße

Die Bahnhofstaße in Unna. | Foto: Dornquast
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Vor gut einem halben Jahr schien eine ganze Welle von Geschäftsaufgaben an der Einkaufsstraße von Unna losgetreten worden zu sein.

Innerhalb von nur einer Woche wurden knapp ein halbes Dutzend bevorstehende Schließungen bekannt. Doch von sinkender Attraktivität und Kaufkraftverlust kann ein halbes Jahr später keine Rede sein. Für die Ladenlokale konnten renommierte Nachmieter gefunden und Leerstand vermieden werden. „Besonders erfreulich ist es aus meiner Sicht, dass Unna es geschafft hat, etablierte Filialisten und Modemarken als Nachfolger an der Bahnhofstraße anzusiedeln. Ein Beweis für die Attraktivität der 1a-Lage in Unna. In vielen vergleichbar großen Städten funktioniert das leider nicht immer. Dort gehören dann Leerstände, Fast-Food-Anbieter und Billigläden zum neuen Stadtbild“, erklärt Bert Pfeffer, seit über 30 Jahren spezialisiert auf die Vermarktung von einzelhandelsgenutzten Ladenlokalen in 1a-Lagen bei Brockhoff & Partner.

Die bevorstehende Schließung der P&C-Filiale wurde noch im Mai als „Tiefschlag“ bezeichnet. Doch dann war schnell klar: Mit der Modekette SINN konnte ein ebenbürtiger Nachfolger gefunden werden, der voraussichtlich ab März 2020 auf der gesamten ehemaligen P&C-Fläche mit rund 3.000 m² sein Sortiment anbieten wird. „SINN ist dafür bekannt, sein Sortiment an die jeweilige Region anzupassen. Von daher sehe ich hier gute Chancen, dass mit SINN ein guter Ankermieter und Fashion-Magnet gefunden worden ist. Gemeinsam mit dem „Platzhirsch“, dem Modehaus Schnückel, dem Drogeriemarkt Müller in der Mitte der Bahnhofstraße und dem projektierten Mühlencenter wird sich der Käuferfluss weiterhin in der Einkaufsstraße gut verteilen. Und davon profitieren am Ende alle Einzelhändler“, erklärt Bert Pfeffer.

So wundert es nicht, dass in Unna Filialisten sogar ihre Verkaufsfläche vergrößern. Erst im Oktober vermittelte Brockhoff den Umzug von Ernsting´s family von der Bahnhofstraße 25 in ein rund 265 m² großes Ladenlokal im Neubau der Bahnhofstraße 11. Und auch die Nachvermietung an der Bahnhofstraße 25 hat lückenlos geklappt. Im direkten Anschluss konnte der Geschenkartikelmarkt Nanu-Nana für die ca. 170 m² große Verkaufsfläche gewonnen und somit Leerstand vermieden werden.

Die gute Mischung von regionalen und überregionalen Filialisten, großen Modeketten, aber auch von lokalen Einzelhändlern und Gastronomie ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für den stationären Handel im 21. Jahrhundert. „Neben bekannten Ketten erweitern regionale Filialisten das Angebot individuell und geben den Menschen Anreiz, die Ladenlokale in der Stadt aufzusuchen. So bekommen die Einkaufsstraßen ein Alleinstellungsmerkmal und heben sich von anderen Städten ab, mit denen sie möglicherweise in Konkurrenz stehen. In Unna hat das in den letzten Jahren sehr gut funktioniert“, erklärt Pfeffer. Das inhabergeführte Schuhhaus Schreiber als Nachmieter für das ehemalige Ladenlokal von A&K Schuhe und das Familienunternehmen Brillen Rottler, das sich in den ehemaligen Räumen von Gerry Weber niedergelassen hat, fügen sich demnach perfekt ins Bild.

Autor:

V K aus Unna

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