Unwetterschutz, Schwerverkehr und Seniorenwohnen – Ortsvorsteher Bernhard Albers gehen die Themen nicht aus
"Umdenken für unsere Zukunft"

Berhard Albers am Feldrand vor seinem Heimatort Billmerich. | Foto: privat
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  • Berhard Albers am Feldrand vor seinem Heimatort Billmerich.
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Aus seiner Kindheit kennt er jeden Winkel im Ort, als Landwirt beackert er seine Felder in Unna´s Süden bis heute. Und seit 17 Jahren ist Bernhard Albers Ortsvorsteher in Billmerich und Ansprechpartner für etwa 2.200 Bürger. Die Folgen des Extremregens beschäftigen die Bewohner derzeit am meisten.

Die optimale Ortskenntnis ist für Bernhard Albers von Vorteil, bereits in der Freiwilligen Feuerwehr machte er die Erfahrung, dass „Billmerich immer Last mit Wasser hatte, schon bei normalen Gewitterschauern“. Als innerhalb weniger Tage 260 Liter pro Quadratmeter fiel, ahnte er, wo im Dorf es zu Problemen kommen würde. Am heftigsten kam es am 4. Juli, als auch Fröndenberg stark betroffen und die Billmericher Löschgruppe dorthin alarmiert war. „Die stand leider im Orte nicht zur Verfügung stand als später in Billmerich die Lage extrem wurde.“ Zwar pufferten die Teiche rund um den Westhof die Wassermassen etwas, aber Richtung Liedbachschule schoss es schließlich in den Ortskern. Viele Keller liefen voll, einige Wohnungen sind zerstört. Handlungsbedarf sieht der Ortsvorsteher bei der Entwässerung des Neubaugebietes oberhalb der Kita. Der Entwässerung ist der Bach bei Starkregen nicht gewachsen, Kanalberechnungen vor 25 Jahren waren zwar richtig, aber der Wandel verlangt nach Anpassungen des Querschnitt. Bernhard Albers findet auch optmistische Worte: „Der Starkregen war immer tagsüber und am Wochenende, das war besser, als wenn es dunkel ist.“ Lob findet er für die Billmericher, die tatkräftig mit Sandsäcken das Wasser geleitet haben.
Um künftig solchen Wetterlagen besser gewappnet zu begegnen, ist nahe der Dorfmitte eine Art Regenrückhaltebecken geplant. Bernhard Albers ist dafür, dass es dezentral angelegt wird. „Hangaufwärts, drei vier kleinere Becken anlegen, die die große Flut abmildern“, wünscht er sich. Es soll rasch umgesetzt werden. Er hofft auf parteiübergreifende Einigkeit.
Auch in anderen Bereichen denkt Bernhard Albers in die Zukunft. Das Quartiersprojekt Billmerich mit Unterstützung der Stadtwerke soll Billmerich energetisch aufwerten und auf klimafreundliche Energien umstellen. Alte Heizungen ersetzen durch Photovoltaik und energetische Maßnahmen an Wohnhäusern voran zu bringen ist das Ziel.

Welche Themen den Ortsvorsteher zudem bewegen lesen Sie in „Drei Fragen an...“

Herr Albers, wie möchten Sie Billmerich als Dorf und Wohnort attraktiv erhalten?

Von Interessenten wird Bauland hier gesucht, Billmerich ist gefragt. Aber die Bauplätze müssen angesichts der Wassergefahr neu überdacht werden. Und von älteren Bürgern wird die Frage gestellt, wie kann ich in Billmerich wohnen bleiben. Das geht in Richtung Gemeinschaftsprojekt für gemeinsames Wohnen. Anfragen von Investoren gibt es. In WG`s könnten Senioren durch Anbindung einer Kleintierhaltung eine sinnvolle Aufgabe haben.

Wo drückt denn in Billmerich derzeit der Schuh?

Im Dorf gibt es große Probleme mit dem Schwerlastverkehr. Ich unterstütze den Antrag einer Mitbürgerin, das zu Begrenzen. Wenn das Kreuz Do/Unna zu ist kommt der Lastwagenverkehr durch Billmerich in Richtung Kluse. Das ist geballter Verkehr. Dank der Spendenbereitschaft der Bürger konnten Tempodisplasys montiert werden, die Geschwindigkeit ist zu hoch. Teilweise sind die Bordsteine zu niedrig. Mütter mit Kindern oder Kinderwagen fühlen sich unsicher.

Was wünschen Sie sich für Billmerich?

Den Erhalt von Schule und Kita. Aus allen Nähten platzt der Spielplatz in der Dorfmitte. Größere Baugebiet haben keinen Bereich, wo Kinder sich austoben können. Dann wünsche ich uns ein flächendeckende Glasfaserkabelnetz. Mit den Stadtwerken sind wir im Gespräch, Fördermittel können genutzt werden.
Aber vor allem wünsche ich wieder mehr persönliche Treffmöglichkeiten. Als Vorsitzender der IG Billmericher Vereine bekomme mit, wie Vereine am Nachwuchsmangel leiden. Es freut mich, dass der Zusammenhalt da ist und wenn mehr Öffnung möglich ist feiern wir ein Gemeindefest und hoffentlich wieder ein Osterfeuer.

Bernhard Albers ist erreichbar: Tel. 02303 870647

Berhard Albers am Feldrand vor seinem Heimatort Billmerich. | Foto: privat
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Autor:

Stefan Reimet aus Holzwickede

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