Neuer Appellfall der Unnaer Ortsgruppe von Amnesty International
Die Ortsgruppe Unna der Menschenrechtsorganisation Amnesty International betreut zur Zeit einen Einzelfall aus der Dominikanischen Republik. Der 1959 geborene Juan Almonte Herrera arbeitete als Buchhalter und war Mitglied der Nichtregierungsorganisation Comité Dominicano de los Derechos Humanos (Dominikanisches Komitee für Menschenrechte), als er am 28. September 2009 auf dem Weg zu seiner Arbeitsstelle das letzte Mal gesehen wurde. Berichten zufolge wurde er von vier Männern entführt, bei denen es sich laut Augenzeugen um Polizeibeamte handelte. Seit dem Verschwinden des siebenfachen Familienvaters und Ehemanns wurden seine Familie und seine Freunde mehrfach bedroht und verfolgt.
Juan Almonte Herrera wurde möglicherweise Opfer des „Verschwindenlassens“, einer in Mittel- und Südamerika häufig praktizierten Vorgehensweise. Die Hinterbliebenen leiden besonders stark, da sie nicht wissen, was mit ihren Angehörigen geschehen ist. Eine intensive Trauerarbeit wird ihnen verwehrt, da sie nicht sicher wissen, ob der „Verschwundene“ noch lebt. Außerdem haben die Familien keine Möglichkeit, Erbschafts- und Rentenansprüche wahrzunehmen.
Die Ortsgruppe Unna fordert die Regierung der Dominikanischen Republik auf, dem Fall Juan Almonte Herrera nachzugehen und die Verantwortlichen vor Gericht zu bringen. Die Angehörigen Herreras haben ein Recht darauf, zu erfahren, was mit ihm geschehen ist. Außerdem muss der Familie und den Anwälten Herreras umfassender Schutz gewährt werden. Weitere Informationen zum Fall und Möglichkeiten, wie Sie die Arbeit der Ortsgruppe Unna unterstützen können, finden Sie unter http://www.amnesty-unna.de/
Autor:Claus Palm aus Unna |
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