Mahnwache vor der Synagoge in Unna-Massen
"Mehr Füreinander als Gegeneinander"
Im Gedenken an den antisemitischen Angriff in Halle/Saale, bei dem zwei Menschen erschossen und mehrere verletzt wurden, rief der Freundeskreis für die Jüdische Gemeinde im Kreis Unna e.V jetzt zu einer Mahnwache auf. Etwa 400 Besucher, darunter Vertreter der Kirchen und aus dem politischen Leben, nahmen vor der neuen Synagoge in der Buderusstraße Anteil und drückten ihr Mitgefühl aus. Mit wenigen Worten drückte Pfarrer i.R. Jürgen Düsberg vom Freundeskreis der Jüdischen Gemeinde sein Mitgefühl und Bedauern aus und rief die Anwesenden zu mehr Miteinander und Füreinander als Gegeneinander auf. Es sei traurig sich vorzustellen, eine Tat wie in Halle wäre in Unna geschehen. Bürgermeister Werner Kolter betonte das Mitgefühl mit der Jüdischen Gemeinde. "Nicht auszudenken, was passiert wäre, hätte die Eingangstür in Halle nicht standgehalten." Die Stadt stehe eng an der Seite der Jüdischen Gemeinde. Alexandra Khariakova, Vorsitzende der Liberalen Jüdischen Gemeinde „haKochaw" zeigte einen prall gefüllten Umschlag mit Briefen verschiedener Unnaer Schulen. Darin bekunden die Schüler ihre Trauer und drücken ihr Mitgefühl in Worten aus. Der Attentäter, der sein rechtsextremistisches Motiv vor wenigen Tagen gestanden hat, hatte die Absicht in der Synagoge ein Massaker unter den dort betenden Juden anzurichten. Bei dem Versuch die verschlossene Eingangstür aufzuschießen scheiterte er jedoch. Auch wollte er sich mit Schusswaffen Zutritt zum benachbarten Jüdischen Friedhof verschaffen. Mit einer Gedenkminute im Zeichen der Opfer endete die Mahnwache. Die Synagoge in Massen ist im Rahmen der Umbauarbeiten noch in diesem Jahr mit zeitgemäßer Sicherheitstechnik ausgestattet worden, die hoffentlich niemals auf die Probe gestellt wird.
Autor:Stefan Reimet aus Holzwickede |
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