Phil-Kids Unna-Fröndenberg recherchieren und kreieren Motiv-Dauerserie
Geocaching mit Briefmarken

Von der Wühlkiste bis zum Sammelkatalog ist es für die Briefmarken oft ein langer Weg. Mit einem Wettbewerb, Spielen und Aufgaben rund um die Postwertzeichen bringt Jugendwart Roland Wachtmeister (rechts) frischen Schwung in die Verein Unna-Fröndenberg. Beim Sommerfest am Bürgerhaus Alte Heide stellte er Geschäftsführer Ulrich Burkhardt (links) und Rainer Bergmann (Vorsitzender) das Konzept vor.  | Foto: Reimet
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  • Von der Wühlkiste bis zum Sammelkatalog ist es für die Briefmarken oft ein langer Weg. Mit einem Wettbewerb, Spielen und Aufgaben rund um die Postwertzeichen bringt Jugendwart Roland Wachtmeister (rechts) frischen Schwung in die Verein Unna-Fröndenberg. Beim Sommerfest am Bürgerhaus Alte Heide stellte er Geschäftsführer Ulrich Burkhardt (links) und Rainer Bergmann (Vorsitzender) das Konzept vor.
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Guten Chancen auf das Siegertreppchen zu steigen haben die Phil-Kids Unna-Fröndenberg. Die Jugendabteilung der Philatelisten Unna-Fröndenberg hat nicht nur fleißig Briefmarken gesammelt, sondern die Geschichte rund um Motive und Serien recherchiert. Mehrfach holten die Jugendlichen schon den ersten Platz. Frischen Wind erhält die Abteilung zudem von einem äusserst „spielbegeisterten“ Sammler, der sich jetzt beim Sommerfest im Bürgerhaus Alte Heide dem Verein vorstellte.

Mit „Spaß am spielerischen und spannenden Sammeln“ und mit Dauerhaftigkeit möchte Roland Wachtmeister die Jugendlichen nicht nur kurzzeitig für das Hobby, das seinen Charakter derzeit stark wandelt, begeistern. Über viele Jahre hat der Hauptgeschäftsführer des Landesring der Philatelisten-Jugend NRW eine Art „Geo-Caching“ für das Hobby rund um die bunten Motive entwickelt. Und weil an seinem Wohnort Iserlohn keine Jugendgruppe existierte, in Unna aber ein Leiter gesucht wurde, nahm er kurzfristig die Herausforderung an und startet hier mit vielen Ideen in die neue Zukunft des Briefmarkensammelns.
Auftrag durch Deutsche Post
Vom Herausgeber der Wertzeichen direkt erhalten die Jugendgruppen in den Sammlervereinen sporadisch die Aufgabe, sog. Dauerserien zu gestalten. Motivthemen sind mal Kulturdenkmäler in Europa, prominente Persönlichkeiten oder auch Tier- und Naturwelt. Die allererste Dauerserie war übrigens, richtig, der „Posthorn-Satz“.
Zur Dauerserie „Blumen“ gingen die Jungphilatelisten auf die Suche, fotografierten über 60 Blumen, bearbeiteten die Bilder und stellten sie der Post zur Verfügung. Die Jungsammler waren dazu quer in Deutschland unterwegs,  lernten interessante Orte und Menschen kennen. „Ob, welches Motiv und wann die Briefmarken erscheinen, das wird geheim gehalten“, erklärt Roland Wachtmeister. Die Überraschung ist dann groß, wenn nach und nach Motive mit unterschiedlichsten postalischen Werten im täglichen Briefverkehr auftauchen. „Blumen“ erreicht bislang eine Millionenauflage, von 5 Cent bis 5 Euro. Die Blumenmotive kleben auf Postkarten, Liebesbriefen, Rechnungen, Päckchen, Einschreiben. 
Den Katalog mit 50 Motiven stellte Roland Wachtmeister beim Sommerfest jetzt vor.
Ziel für die Sammler ist einerseits, möglichst alle Marken komplett zu haben, Welche Zähnung, ob nass- oder selbstklebend, bis zur Duftmarke, die Merkmale hat Roland Wacht meister bewusst übersichtlich gehalten. Über eine vierstellige Nummer im bekannten Michel-Katalag sind weitere Informationen abrufbar, auch zeitgemäß als download. „Das kommt bei den Jugendlichen gut an, besonders in der Corornazeit wurden viele aktiver“, so Roland Wachtmeister.
Die Themen der Jungsammler sind auf ihre Interessen zugeschnitten: Während jungs eher für Autos und Eisenbahn zu begeistern sind, stehen bei den Mädchen oft Schmetterlinge und Pferde im Vordergrund. Ein Jugendlicher hat das Thema „Queen of England“ für sich entdeckt.
Um an den Landesmannschaftsmeisterschaften teilzunehmen muss ein „Sechs-Blatt Exponat“ gestaltet werden. Ein Schwerpunktthema steht ein Wochenende lang im Mittelpunkt, es wird recherchiert und die Geschichte um das Thema aufgearbeitet. Katalognummern heraussuchen, Fragen dazu beantworten, spielerisch erarbeiten sich die Kids so das Thema. geholt. Einige Marken bieten sich als Exponat an. Was abgeliefert wird muss selbst entwickelt worden sein. Briefmarken stehen dann auf einer „Auktion“ zum Erwerb. Mit 100 KGT (Kindergoldtaler) können Marken erworben werden, bis die eigene Serie vollständig ist.
Die Briefmarken der Dauerserien werden zudem auf Veranstaltungen eingesetzt, wo es darum geht durch Suche in den Wühlkisten oder bei den Sammlern direkt, die eigene Sammlung zu komplettieren.
Dauerhaft dranbleiben
„So bleibt der Anreiz, auch in der nächsten Gruppenstunde weiterzumachen“, erklärt Roland Wacht meister. Ihm liegt die Dauerhaftigkeit des Hobbys am Herzen. Und er hat einen „heißen Draht“ zu den Designern der Dauerserien. Stefan Neumann und Olaf Klein aus Iserlohn sind für das Design der Marken verantwortlich. Und auch sie erhalten keine Info, ob und wann eine Marke aufgelegt wird.
Schul-Projekte
Als neues Zielgebiet hat Roland Wachtmeister mit den Phil-Kids jetzt die Schulen im Blicke. Dazu möchte er Schulklassen einige Ersttagsblätter zur Verfügung stellen, die spärliche Informationen zum Motiv enthalten. „Das reicht nicht für ein Referat und die Schüler müssen recherchieren.“ Wer das Thema umfassend darstellt kann das Ersttagsblatt behalten. Weiterführende Schulen, die das Thema als Projektangebot nutzen möchten sollten ihn ansprechen: Roland Wachtmeister r.wachtmeister@hotmail.de

Info
Die Philatelisten Unna-Fröndenberg laden neben den regelüren Treffen jeden 2. Sonntag im Monat ab 10 Uhr in der Lindenbrauerei Unna zum Großtauschtag ein. Der nächste findet im Bürgerzentrum Alte Heide statt, am Dienstag 15. September zwischen 18 und 20 Uhr.
Die Phi-Kids treffen sich am 23. August wieder zwischen 15 und 17 Uhr. Themen sind die Landesmannschaftsmeisterschaften und ein Ausblick auf die Aktivitäten im nächsten Jahr.
Der Verein der Philatelisten Unna-Fröndenberg e.V. entstand aus der Fusion des Briefmarkensammler-Vereins "Am Hellweg" (gegr. 1946) und dem „Mauritius - Verein der Philatelisten und Numismatiker Fröndenberg“. Zu den Sammler- und Tauschtagen trifft sich der Verein jeden 2. Sonntag des Monats von 10 bis 12 Uhr im Kultur- und Kommunikationszentrum Lindenbrauerei, Rio-Reiser-Weg 1 (im 2. Obergeschoss/ Atelierräume), sowie jeden 3. Sonntag im Monat, ebenfalls 10 bis 12 Uhr im Ev. Gemeindehaus Stift, Eulenstraße 12 in Fröndenberg.

Autor:

Stefan Reimet aus Holzwickede

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