Ortsvorsteher Hans-Martin Berg hat Verkehr, Nachhaltigkeit und Wohnen im Blick
Brücken für Kessebüren

OV Kessebüren Hans-Martin Berg

„Ein Kessebürener Junge“ nennt sich Hans-Martin Berg gerne selbst. Und so sehen ihn wohl auch die Bürger. Als Ortsvorsteher möchte er in jeder Hinsicht Brücken bauen. Gleich drei Projekte stehen an und dabei soll die Verbundenheit in der Dorfgemeinschaft nicht zu kurz kommen.

Als Gerhard Heckmann, der nach 21 Dienstjahren nicht mehr antrat, ihn fragte, ob er die Aufgabe übernehmen wolle, betrachtete Hans-Martin Berg das auch als Anerkennung seiner Ortsverbundenheit und bereitete sich auf seine Tätigkeit vor. Ihm traut man das Amt zu, seine Familie bewirtschaftete einen Landwirtschaftsbetrieb, er kennt den Ort wie seine Westentasche.
Als aktiver Kamerad war er über 35 Jahre bei der Berufsfeuerwehr Unna, bis heute passiv in der  Ehrenabteilung. Der Heimatverein ist sein Steckenpferd. Aber Hans-Martin Berg hat alle Gruppen in seinem Dorf im Blicke. Eines klappt derzeit nicht so. Er möchte gerne näher bei den Bürgern sein. Die Corona-Einschränkungen verhinderten bislang eine regelmäßige Sprechstunde, jetzt möchte er diese aber anbieten. „Am liebsten komme ich persönlich in Kontakt“, verrät Berg. Auf den Straßen in Kessebüren ist er regelmäßig unterwegs.
Derzeit ganz besonders liege ihm das Thema „Hochwasser“ am Herzen. „Da hatte Kessebüren Glück, aber auch Probleme.“ Kleine Maßnahmen zur effizienteren Wasserabführung werden jetzt ergriffen, die Reinigung der Kanalabläufe vorgenommen und Gräben werden vertieft. Und hier ruft Hans-Martin Berg auf: „Packt alle auch selbst mit an und unterstützt die städtischen Kräfte.“
Brücken
Als größtes Problem bewege Kessebüren derzeit die Kreuzung der Bahnlinien. Für die vor rund zehn Jahren abgerissene Brücke An der Landwehr warte man sehnsüchtig auf Ersatz. Anwohner und Rettungskräfte müssen über Frömern oder Wilhelmshöhe fahren, um den Ortskern zu erreichen. „Das ist unbefriedigend.“ Jetzt rückt der Neubau wohl näher, einen Termin gibt es aber noch nicht. Kehrseite sei aber dann das erhöhte Verkehrsaufkommen. „Jedes Schwert hat zwei Schneiden.“
Sorgen bereite der unbeschrankte Bahnübergang in Richtung Frömern. Nach zwei Unfällen hofft Berg, dass die Bahn diesen Übergang umbauen will.
Marode ist die „Hölzerne Brücke“ Am Loerweg. Da sie einsturzgefährdet ist gibt es Überlegungen zum Abriss. Einstweilen wurde die Durchgangsbreite für Fußgänger und Radfahrer verringert. Die Brücke möchte Berg unbedingt erhalten wissen. Der Weg erschließt den Rundweg um das Vogelschutzgebiet Hellwegbörde Rundweg. „Anträge sind gestellt, aber das ist ein dickes Brett.“ .
Umdenken beim Bauen
Umdenken heisst es für Hans-Martin Berg beim Thema Wohnbebauung. Größere Baugebiete sollen nicht ausgewiesen werden. „Man muss maßvoll damit umgehen.“ Berg geht voran. Auf seinem Hof wird Fläche umgenutzt. Eine ehemalige Scheune wird zu Wohnraum umgebaut, seine Mutter lebt mit der Familie auf dem Hof. An der Fröndenberger Straße ist indes ein Baugebiet geplant. „Wenn Wohnungen neu, dann mit Augenmaß.“ Einerseits möchte Berg, dass Kessebüren nicht „ausstirbt“. Und beobachtet seit einigen Jahren den Umbruch. Vor rund 30 Jahren bauten viele Familien ihr Haus, die werden zu groß und man zieht näher an die städtische Infrastruktur. In den Bestand wünscht sich Berg den Zuzug von jungen Familien. „Eine gesunde Mischung ist gut. Die viele älteren Herrschaften im Dorf ziehen die Kinder mit groß.“

Drei Fragen an … Hans-Martin Berg

Herr Berg, welche Ziele haben Sie sich als Ortsvorsteher gesetzt?

Nach den Einschränkungen möchte ich die Dorfgemeinschaft pflegen und wieder Treffen organisieren. Da will ich am Ball bleiben. Die Radwegeplanung voran bringen, der Lückenschluss zum Ruhrtalradweg ist wichtig, aber im Ortskern soll die Sicherheit der Kinder und Radfahrer verbessert werden. Signalmännchen haben wir aufgestellt, das zeigt Wirkung.

Wie wird Kessebüren fit für die Zukunft?

Erneuerbare Energien wie die Photovoltaik sollte mehr genutzt werden und der Ausbau des Glasfasernetz läuft in Teilen des Dorfes. Ich habe eine Abfrage gestartet um mehr Interessenten zu finden. Damit wir nicht am dünnen Ende der Leitung stehen bleiben und schnelles Internet erhöht auch die Attraktivität einer Immobilie.

Was bewegt die Bürger in Kessebüren?

Die Entwicklung der Wohnstruktur ist ein wichtiges Thema, hier möchten wir uns auf Umnutzung und Bauen im Bestand konzentrieren. Die Situation der Bahnübergänge sollte endlich gelöst werden. Nicht zuletzt bedauern es viele, dass die Gastronomie verschwindet. Der „Ententeich“ wird in Wohnungen umgewandelt und ob es bei „Oma Kepmann“ weitergeht ist offen in dieser Zeit. Seit Dezember 2019 steht es zu, wir haben damit einen wichtigen Versammlungsraum verloren. Da wünschen wir uns einen neuen Anlauf.

Info

Offizielle Sprechstunden bietet Kessebürens Ortsvorsteher noch nicht an. Hans-Martin Berg ist telefonisch erreichbar: Tel. 02303-81291

Autor:

Stefan Reimet aus Holzwickede

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