Amnesty International Briefmarathon 2015
Unter dem Motto "Dein Brief kann Leben retten!" schreiben jedes Jahr rund um den Tag der Menschenrechte am 10. Dezember Hunderttausende auf der ganzen Welt Briefe und Appelle an Menschen, die sie noch nie getroffen haben. Ein einzelner Brief kann ungelesen weggelegt werden, aber Tausende, die auf die Einhaltung der Menschenrechte pochen, sind für Regierungen und Justizbehörden wesentlich schwieriger zu ignorieren. Jeder kann mitmachen beim Amnesty-Briefmarathon und Briefe, E-Mails, Faxe, Online-Appelle oder SMS für Menschen in Gefahr schreiben.
In diesem Jahr setzt sich die Unnaer Amnesty-Gruppe für Rania Alabassi, AbdulrahmanYasin und ihre Kinder (Syrien) und für Costas (Griechenland) ein. Die syrische Familie um Rania Alabassi wurde im März 2013 vom syrischen Geheimdienst festgenommen. Seitdem fehlt von ihnen jede Spur. Die syrischen Behörden weigern sich, die Familienangehörigen von Rania über die Vorgänge oder den Verbleib der Familie zu informieren. Amnesty geht davon aus, dass die Familie Opfer von vielen des gezielten staatlichen Verschwindenlassens wurde. Der griechische Transgender Costas und sein Partner, ein Flüchtling, wurden am 23.08.2014 bei einem homophoben und rassistischen Angriff brutal zusammengeschlagen. Bis heute wurden die Täter weder identifiziert noch bestraft. In gang Griechenland versagen Polizei und Regierung dabei, die zunehmenden Fälle von diskriminierender und rassistischer Gewalt zu unterbinden.
Im vergangenen Jahr wurden weltweit aus über 200 Ländern und Territorien erstmals mehr als 3 Millionen Briefe, Faxe, E-Mails und SMS verschickt - das ist ein neuer Rekord! Auch in Deutschland konnte 2014 ein neuer Rekord verzeichnet werden: Es wurden mehr als 170.000 Briefe, E-Mails, Tweets etc. Verschickt!
Der Einsatz zeigte Wirkung: Der zum Tode verurteilte Moses Akatugba aus Nigeria wurde freigelassen. Die in China inhaftierte Bürgerrechtlerin Liu Ping durfte erstmals Besuch von ihrer Tochter empfangen. Drei Männer, die Paraskevi Kokoni und zwei weitere Familienmitglieder angegriffen hatten, wurden für ihren rassistischen Angriff auf die Gruppe der Roma verurteilt. Der Fall des saudi-arabischen Bloggers Raif Badawi erregte weltweit Aufsehen. Er war u.a. zu zehn Jahren Gefängnis, einer hohen Geldstrafe und 1000 Stockhieben verurteilt worden. Die weltweite Empörung zeigte Wirkung: So verabschiedete z.B. das EU-Parlament eine Resolution, in der die bedingungslose Freilassung des Bloggers gefordert wird. Es war das erste Mal, dass eine EU-Resolution die Menschenrechtssituation in Saudi-Arabien kritisierte. Ohne den Einsatz vieler Menschen weltweit wären diese Erfolge nicht möglich gewesen.
Wir wollen auch 2015 wieder viele Unterstützer gewinnen. Der Briefmarathon 2015 läuft vom 04. bis 18. Dezember. Mitglieder der Unnaer Amnesty-Gruppe werden auch in diesem Jahr wieder mit einem Infostand zum Briefmarathon im ZIB vertreten sein. Am Samstag, den 05. Dezember können die vorbereiteten Appellbriefe zwischen 10:30 Uhr und 14:00 Uhr direkt am Infostand unterschrieben und in die bereitgestellte Sammelbox eingeworfen werden.
Internetseite des Briefmarathon: http://www.briefmarathon.de
Internetseite der Unnaer Amnesty-Gruppe: http://www.amnesty-unna.de
Schulen können sich hier beteiligen: http://www.amnesty.de/briefmarathon-schulen-2015
Autor:Claus Palm aus Unna |
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