111 Kinder machten Urlaub von der Katastrophe
Unna. 111 Kinder aus der japanischen Krisenregion um das verunglückte Atomkraftwerk in Fukushima haben zumindest die Sommerferien unbeschwert verbracht: Die Deutsch-Japanische Gesellschaft Dortmund in der Auslandsgesellschaft NRW organisierte für sie einen Erholungsurlaub im schönen Süden Japans, 2.200 Kilometer entfernt vom Unglücksort. Unterstützung bekam die Organisation von der Caritas im Kreis Unna: Der Verband warb beim katholischen Hilfswerk „Caritas International“ einen Zuschuss in Höhe von 120.000 Euro ein.
Die Großspende kam den Organisatoren um die Unnaerin Yoko Schlütermann, die Vorsitzende der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Dortmund in der Auslandsgesellschaft NRW in Dortmund ist, mehr als recht: Rund 190.000 Euro, inklusive Flugkosten, betrugen die Unterkunfts-, Verpflegungs- und Betreuungskosten für die Kinder und ihre Betreuer für einen Aufenthalt von 28 Tagen in einer Jugendherberge inmitten traumhafter Natur am Meer. Die Deutsch-Japanische Gesellschaft Dortmund finanzierte selbst mit 70.000 Euro den Start des Projektes. Die Caritas im Kreis Unna half ebenfalls: Die Mitarbeiter trugen in einer Sammlung 536,41 Euro zusammen. Mit dem Erlös eines Benefizkonzerts des Cellisten Thomas Beckmann, das die Caritas in Unna organisierte, und weiteren Spenden einer Kirchengemeinde, einer Caritas-Konferenz und zahlreicher Privatpersonen erhöhte sich der Betrag noch einmal um weitere 4.000 Euro.
Ralf Plogmann, Abteilungsleiter bei der Caritas im Kreis Unna, wandte sich an das Katastrophen-Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes mit Sitz in Freiburg – mit einem positiven Ergebnis: 120.000 Euro steuert Caritas International bei. „Ich war absolut überwältigt, als ich die Nachricht erhalten habe“, freute sich Plogmann bei der Übergabe der Nachricht an Yoko Schlütermann. Die Vorsitzende reagierte sichtlich gerührt – schließlich sei die Caritas für die Deutsch-Japanische Gesellschaft in den vergangenen Wochen ein wichtiger Partner gewesen.
Nach der Auswahl der Kinder aus den Notunterkünften musste getreu japanischer Sitte das Los entscheiden. 700 Anmeldungen waren in Folge eines Aufrufs in den Medien eingegangen – zu viel für die Kapazität der Jugendherberge.
Autor:Jörg Stengl aus Unna |
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