Zottelige Öko-Rasenmäher

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Unna. Was die Lamas in Fröndenberg-Strickherdicke für die umweltgerechte Pflege tun, können Freilandrinder erst Recht: Die Stadtwerke setzen auf die zotteligen Langhorn-Mäher von Harald Köhnemann aus Massen. Die Öko-Rasenmäher pflegen das naturnahe Grün des Regenrückhalte­beckens an der Einmündung Bundesstraße 1 und Twiete in Unna.

„Jerome, Paul und Othello“, drei schottische Hochlandrinder, haben die Stadtwerke Unna für die umweltgerechte Pflege der eingezäunten Kanalanlage gegenüber der eigenen Zentrale verpflichtet. Sach- und fachkundige Aufsicht ist garantiert. Die drei Bullen, 13 bis 26 Monate jung, gehören zur Herde von Köhnemann. Er ist Hauptabteilungsleiter des Netzbetriebes der Unnaer Stadtwerke.

Seit er sie 1978 in einem Urlaub im Bayerischen Wald gesehen hatte, ist Köhnemann (61) fasziniert von den zotteligen Rindern. Der Energiefachmann entdeckte dann 2006 das neue, tierische Hobby für sich und legte sich eine kleine Herde mit einem Bullen und drei Kühen zu. Das Aussehen und die leichte Pflege gaben den Ausschlag. Die robusten Tiere wurden zur Pflege der zugewachsenen Wiese am Haus der Familie Köhnemann in Niedermassen eingesetzt. Mit Erfolg, wie man heute sieht: Das wilde Gebüsch ist verschwunden, manchmal fallen sogar Bäume fallen der natürlichen Landschaftspflege zum Opfer.

Die Herde, ganzjährig im Freien und inzwischen eine Massener Attraktion, wuchs erfolgreich auf inzwischen 15 Dickschädel an. Stolz ist Köhnemann auf den Chef der Herde, Odin. Der stattliche Bulle bringt über 1.000 Kilo auf die Waage und ist schon auf manchen Ausstellungen bewundert worden. Sechs Jahre alt ist Odin, bis zu 15 Jahre alt können Hochlandrinder werden. Köhnemann setzt inzwischen seine „Büffel“ für andere Umweltdienste ein. Erfolgreich hielten die Köhnemannschen Highlander auch das Grün im abgesperrten Freizeitbad in Massen klein. Daneben beweiden sie auch Flächen im Biotopverbund im ­Unnaer Osten.

Umweltgerechte Pflege und Gestaltung von technischen Bauwerken ist bei den Stadtwerken schon seit Jahren im Programm: Im Billmericher Süden haben sie das Gelände einer zuvor zugemüllten Stromstation zum „Rosengarten“ für bedrohte Tier- und Pflanzenarten gemacht. Naturschützer pflegen und hegen die Fläche. Ebenso wie eine einstige Turmstation für Stromleitungen im Hemmerder „Moskau“.

Fünfmal Nachwuchs gab´s in diesem Jahr schon bei den Köhnemannschen Langhörnern. Ende August sind dann alle Nachbarn zur feierlichen Kälbertaufe eingeladen.

Autor:

Jörg Stengl aus Unna

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