"Wenn's nicht besser wird, schließen wir"
Unna. Wenn die Lünerner Carekauf-Filiale ihre Umsätze in den nächsten Monaten nicht massiv steigert, wird der Betrieb zum 31. Mai 2013 eingestellt. Ralf Plogmann, Vorstand des Caritasverbandes für den Kreis Unna e.V. und Geschäftsführer der Carekauf-Trägergesellschaft carint gGmbH, sieht keine andere Möglichkeit, wenn sich nicht kurzfristig etwas ändert.
Der integrative Supermarkt in Lünern schreibt seit seiner Eröffnung am 1. Juli 2011 Verluste in Höhe von durchschnittlich rund 7.500 Euro monatlich. „Das können wir nicht dauerhaft stemmen“, erklärt Plogmann. Deshalb hat der Aufsichtsrat des Verbandes beschlossen, den Betrieb einzustellen, falls nicht wenigstens eine schwarze Null erwirtschaftet werde. Dafür wären mindestens 22.000 Euro mehr Umsatz pro Monat notwendig. „Das ist jetzt die letzte Möglichkeit, den Carekauf in Lünern zu erhalten“, erklärt Plogmann.
Während der integrative Supermarkt in Hemmerde, der im April 2010 eröffnet wurde, eine positive Entwicklung nimmt und jeden Monat verlässlich Gewinne erwirtschaftet, stößt die Lünerner Filiale auf zu wenig Kundeninteresse. Gründe dafür könnten in der räumlich bedingten Beschränkung des Warensortiments sowie der relativen Nähe zum Stadtzentrum und zu anderen Supermärkten liegen. So würde der Lünerner Supermarkt fast nur für Zukäufe genutzt, erklärt Plogmann. In Hemmerde läge ein guter Mix aus Zu- und Volleinkäufen vor.
Auch die Übernahme der wöchentlichen Sonderangebote einer großen Handelsmarktkette sowie regelmäßige Prospektwerbung, eine Umgestaltung des Cafébereichs und Aktionen zur Integration ins dörfliche Leben reichten nicht, um den Umsatz in Lünern anzukurbeln. Eine Haushaltsbefragung soll Aufschlüsse darüber bringen, wie das Sortiment ergänzt werden muss, damit sich die Menschen in Lünern und in der unmittelbaren Nachbarschaft für den Supermarkt begeistern. Auch eine Bürgerversammlung ist geplant.
Sollte keine deutliche Umsatzsteigerung eintreten, können die auf zwei Jahre befristeten Arbeitsverträge der 12 Mitarbeiter voraussichtlich nicht verlängert werden. „Im Falle einer Schließung werden wir versuchen, möglichst viele Mitarbeiter weiter zu beschäftigen“, sagt Plogmann.
Autor:Jörg Stengl aus Unna |
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