Unna zeigt Herz für blinde Menschen

Dank der Hilfe vieler Spender aus Unna und der Christoffel-Blindenmission kann der kleine Barak jetzt wieder sehen. | Foto: Foto: privat
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Unna. Spendenfreudig und hilfsbereit zeigen sich die Einwohner von Unna, wenn es darum geht, blinden Menschen in Entwicklungsländern zu helfen.

Wie die Christoffel-Blindenmission (CBM) mitteilt, erhielt sie im vergangenen Jahr von 215 Unnaer Bürgern insgesamt 16.685 Euro an Spenden.
Umgerechnet in Operationen am Grauen Star kann mit dem Geld durchschnittlich 556 Menschen in Asien, Afrika oder Lateinamerika geholfen werden. Die Hälfte der weltweit 39 Millionen blinden Menschen leidet am Grauen Star. Eine Operation, die in der Regel 15 Minuten dauert, macht Betroffene wieder sehend.
„Wir sind sehr glücklich, dass Baraka endlich sehen kann“, sagt die Mutter eines fünf Monate alten Babys überglücklich. In ihren Armen hält die Tansanierin den kleinen Jungen, der vor drei Tagen seine getrübten Augenlinsen durch künstliche ersetzt bekam. „Wenn er groß ist, kann er, wie unser ältester Sohn Nasoro, zur Schule gehen“, strahlt die Mutter. Diese Chance schien vor kurzem noch unerreichbar, denn der kleine Baraka war blind. Als die Eltern etwas Weißes in seinen Augen entdeckten, waren sie alarmiert und suchten nach einem Augenarzt.
Im Kilimandscharo-Krankenhaus in Moshi wurden sie fündig. Der von der CBM ausgesandte Augenarzt Dr. Heiko Philippin untersuchte Baraka und stellte die Diagnose „Grauer Star“. Dass ihr Sohn geheilt werden könne, war eine große Erleichterung für die Eltern. Noch größer war ihr Glück, als sie erfuhren, dass sie dafür aus dem sehr kleinen Familieneinkommen nichts bezahlen müssen.
Schon am nächsten Tag erfolgte die Augenoperation. Drei Tage später stand fest: Sie war ein voller Erfolg. Baraka kann sehen! Die Kosten einer Operation betragen in den Projekten der CBM im Durchschnitt nur 30 Euro, bei Kindern wegen der benötigten Vollnarkose rund 125 Euro. Doch das sind Beträge, die sich trotzdem viele nicht leisten können. Die Situation in Entwicklungsländern ist noch immer dramatisch. In Deutschland werden Pa­tienten in der Regel vor der Erblindung operiert. In vielen Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas fehlt es aber neben dem Geld auch an Krankenhäusern und Augen­ärzten. Statistisch gesehen muss in Afrika ein Augenarzt eine Million Menschen versorgen. Dieses Verhältnis auf Deutschland übertragen würde bedeuten, dass es bundesweit nur 82 Augenärzte gäbe. Insgesamt fördert die CBM in 89 Ländern rund 800 Projekte. In diesem Jahr wird durch die Unterstützung der CBM-Spender bereits die zwölfmillionste Operation am Grauen Star in einem CBM-geförderten Projekt ermöglicht.
Vom Deutschen Zentralinstitut für Soziale Fragen (DZI) wird die christliche Entwicklungshilfeorganisation zu den anerkannten und empfohlenen Spendenwerken gezählt. Daher unterstützen die deutschen Lions auch schon seit vielen Jahren die CBM.

Autor:

Jörg Stengl aus Unna

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