Unerwartet riesengroßes Interesse am Speed-Dating der Kirche
Damit hatte die Ev. Gemeinde Unna Massen gar nicht gerechnet. Zum ersten Speed-Dating trafen sich fast 100 Teilnehmer im Melanchthonhaus. "Wir sind total überrascht und freuen uns", erklärte Vikarin Nele Kaiser. Sie hatte den Abend zum Kennenlernen angeregt und organisiert.
Wenige Wochen vor dem Termin lag die Zahl der Anmeldungen bei rund 20. Doch das Event verbreitete sich wohl wie ein Lauffeuer und so meldeten sich schließlich insgesamt über 90 Interessenten an, einige Nachzügler spontan zusätzlich am Abend. Mehr als doppelt soviele Frauen wie Männer, die Verteilung ist typisch für derartige Veranstaltungen. Vier Kategorien wurden gebildet. In der jüngsten (18 bis 30 J.) nahmen zwölf Teilnehmer das Angebot wahr. Und auch in der Altersklasse ab 61 Jahren tummelten sich zahlreiche Teilnehmer, der Älteste mit 82 Jahren. Bei den Mittfünfzigern waren mehr als doppelt so viele Frauen dabei. Das Catering übernahm eine Gruppe von Helfern aus der Gemeinde. Frisches Gemüse und Dips sowie Getränke waren an einem Buffet angerichtet. Musikalisch begleitet wurde der Abend am Klavier von Irina Thiel.
Sechser-Gruppen
Die Vielzahl der Interessenten erforderte eine Umstellung des Systems. Von direkten Eins-zu-Eins-Gesprächen stellten die Organisatoren auf Sechser-Gruppen um, ideal für die Tische im großen Gemeindesaal. Um Gespräche in Gang zu bringen lagen Kärtchen mit Fragen aus: Über "Was ist das Verrückteste was du je gemacht hast." oder "Möchtest Du Kinder haben" unterhielten sich die Teilnehmer. Nach einiger Zeit wechselten schließlich immer die mittig sitzenden Gäste. "Vom Ablauf her ist es noch verbesserungswürdig", musste Nele Kaiser schließlich erkennen. Insgesamt sei das Dating sehr gut gelaufen, aber durch die Vielzahl der Teilnehmer war die Lautstärke sehr hoch. "Einzelne haben Nebenräume aufgesucht oder treffen sich am Tag danach nochmals."
"Viele dachten sie leben ganz allein in der Welt"
Es war wie ein Sprung ins kalte Wasser für die angehende Pastorin Nele Kaiser. Als praktische Arbeit im Rahmen ihres Vikariats initiierte sie das Speed-Dating. "Um die Chancen, sich direkt am Ort kennenzulernen zu erhöhen und Menschen anzusprechen, die sonst eher scheu sind", so Nele Kaiser. Als um 21 Uhr eine kurze Segnung das Dating beendete, lobten viele die angenehme Atmosphäre fragten direkt nach einer Wiederholung.
Bilanz: Nach dem Abend habe das Presbyterium den Bedarf an direkten Treffen und Gesprächsmöglichkeiten erkannt. Ob und in welcher Form es ein weiteres Speed-Dating gibt, ist offen.
Autor:Stefan Reimet aus Holzwickede |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.