Sturm Friederike hinterlässt Spuren

Sturm Friederike hat auch in Unna zahlreiche Schäden hervorgerufen. Die beteiligten Stellen der Stadtverwaltung sind mit der Erfassung und Behebung der Sturmfolgen beschäftigt.Wie in ganz Nordrhein-Westfalen war auch die Unnaer Feuerwehr an diesem stürmischen Tag im Volleinsatz. Alle Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr und die Einsatzkräfte der Hauptwache kümmerten sich um 163 Einsätze im Zeitraum von 10.00 bis 22.00 Uhr. Bis auf zwei leicht verletzte Passanten an der Friedrich-Ebert-Str. kam es zu keinen weiteren Personenschäden.

An verschiedenen städtischen Gebäuden (Sonnen-, Schiller-, Osterfeld- und der Katharinenschule, dem Bürgerservice Massen, an den Übergangswohnheimen an der Hammer Straße und an der Kamener Straße) wurden Dächer in Mitleidenschaft gezogen. Auch am Schulzentrum Nord kam es zu kleinen baulichen Schäden.

Entwurzelter Baum beschädigt Hellweg-Museum

Das Hellweg-Museum wurde durch einen entwurzelten Baum beschädigt und bleibt voraussichtlich bis zum 24. Januar 2018 geschlossen. Der Baum wird in diesen Tagen von den Stadtbetrieben beseitigt. Allerdings müssen im Anschluss daran, die entstandenen Schäden am Gebäude behoben werden.

Kurpark und Westfriedhof wurden vorsorglich gesperrt

Der Kurpark bleibt bis auf Weiteres gesperrt. Die Stadtbetriebe können zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, wie viele abgebrochene Äste in den Baumkronen hängen und wie viele Bäume tatsächlich betroffen sind. Erst wenn ein gefahrenfreies Betreten des Kurparks gewährleistet werden kann, wird der Kurpark wieder für Besucherinnen und Besucher freigegeben. Die Gebäude der Jugendkunstschule und das Travadosgelände können von der Luisenstraße und vom Parkplatz an der Platanenallee erreicht werden.
Der Westfriedhof wurde ebenfalls vorsorglich gesperrt. Hier müssen in der kommenden Woche noch Bäume begutachtet werden.

Darüber hinaus hat der Landesbetrieb Wald und Holz NRW im Rahmen einer kreisweiten Maßnahme ab sofort auch die Wälder im gesamten Stadtgebiet bis voraussichtlich 28. Januar 2018 gesperrt.

Stadtkirche Unna - Zinne durchschlägt Dach und beschädigt Kreuzgewölbe

Der Schreck sitzt noch tief in der Kirchengemeinde Unna: " Das fühlt sich an wie Körperverletzung, wir stehen noch unter Schock. Das diese Kirche, die seit vielen Jahren scheinbar unerschütterlich steht, diese monströse, wunderbare Kirche ist bruchbar, brüchig, wie alles, was wir hier wohl auf Erden erleben dürfen. Das hat uns in der Gemeinde und viele Menschen in der Stadt sehr berührt. Da hat es auch Tränen gegeben." so beschreibt Pfarrerin Renate Weißenseel das Gefühlsleben vieler Gemeindemitglieder. Nun ginge es darum, damit zu leben. Der Gottesdienst am Sonntag und wohl auch in den nächsten Wochen findet im Martin-Luther-Haus statt.

Während des Sturmes Friederike ist eine Eckzinne vom Turmumgang, eine sogenannte Fiale, abgebrochen und in das Kirchendach gestürzt. Statiker haben die betroffenen Stellen eingehend untersucht. Priorität hat die Sicherung. Einige Balken des Dachstuhls sind durchgeschlagen und werden als erstes repariert oder ersetzt.

Da große Teile der herabgestürzten Fiale, durch das Dach auf ein Kreuzgewölbe stürzten, ist auch dort ein großer Schaden entstanden. Doch das Kreuzgewölbe ist instabil, so dass ein Gerüst errichtet und eine Sicherung des einsturzgefährdeten Bereiches errichtet werden muss. Wenn die Absicherung steht, wird die Kirche wieder nutzbar sein. Bis dahin bleibt sie jedoch geschlossen. Die Glocken bleiben auch stumm, ihre Schwingungen wären noch eine zu große Gefahr für den instabilen Dachstuhl. Lediglich der Stundenschlag wird also in der nächsten Zeit zu hören sein.

Sowohl Denkmalbehörde wie Bauaufsicht und die Landeskirche sind mit im Boot. Gemeinsam wird für die Stadtkirche nun ein Sanierungskonzept erstellt. Über die finanzielle Höhe des Schadens lässt sich allerdings noch nichts sagen. Wieso sich ein so großer Pfeiler lösen konnte ist auch noch nicht klar. Ein baulicher Fehler ist aber nicht zu erkennen. Die anderen Pfeiler wurden überprüft, dort war nichts zu erkennen, was auf eine weitere Gefahr hindeuten könnte.

Der Kirchplatz bleibt weiterhin in Teilen abgesperrt, die Zugänge zu den Anwohnern und zum Martin-Luther-Haus sind aber wieder frei.