Spektakuläre Großübung als Auftakt für Zusammenarbeit von Feuerwehr und Rettungsdienst

Olaf Weischenberg (r.), Leiter der hauptamtlichen Wache in Unna, erklärt den Leitern der Feuerwehren Holzwickede und Fröndenberg, Jürgen Luhmann (l.) und Jörg Sommer (M.) den Lageplan des Übungsgeländes. | Foto: Fotos: Jörg Prochnow
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  • Olaf Weischenberg (r.), Leiter der hauptamtlichen Wache in Unna, erklärt den Leitern der Feuerwehren Holzwickede und Fröndenberg, Jürgen Luhmann (l.) und Jörg Sommer (M.) den Lageplan des Übungsgeländes.
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Von Jörg Prochnow
Unna. Die Leiter der Feuerwehren Unna, Holzwickede und Fröndenberg möchten mit einer Großübung die interkommunale Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren und den Hilfsorganisationen im Kreis weiter ausbauen. Autofahrer, die am letzten Samstag gegen 15 Uhr die Dortmunder Straße zwischen Massen und Afferde befuhren, staunten nicht schlecht.
Rund 60 Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr und DRK säumten die Straßenränder in diesem Bereich und warteten auf ihren Einsatz. Pünktlich um 15.50 Uhr war es dann so weit. Mit Blaulicht und Martinshörnern rückten die Retter nach und nach aus ihrem Bereitstellungsraum ab und bogen in die Buderusstraße ein.
Ziel war die ehemalige und jetzt leerstehende Gerhart-Hauptmann-Grundschule, die an diesem Samstag als Übungsobjekt der ersten interkommunalen Groß­übung dieser Art diente. Teilnehmer waren Feuerwehren aus Unna, Holzwickede und Fröndenberg. Mit eingebunden waren auch Einsatzeinheiten der Hilfsorganisationen - in diesem Fall Helfer des DRK-Kreisverbandes aus Kamen, Bönen und Holz­wickede. Insgesamt waren etwa 350 ehrenamtliche Retter an diesem Nachmittag im Einsatz. Angenommen wurden folgende Szenarien: Während des Chemieunterrichts in der vollbesetzten Schule missglückte ein Versuch. Die dadurch herbeigeführte Explosion brachte mehrere Gebäudeteile zum Einsturz. Ferner haben sich mehrere Brände entwickelt, die auf die noch vorhandene Gebäudestruktur übergegriffen haben. Eine unklare Anzahl an Personen, meist Schüler, sind verletzt und werden vermisst. Ein Teil davon ist zudem unter eingestürzten Trümmern begraben. Schwerpunkte der Übung waren somit für die teilnehmenden Kräfte die Menschenrettung unter erschwerten Bedingungen, deren medizinische Erstversorgung, die Brandbekämpfung sowie die Bekämpfung einer Schadstofflage.
Natürlich wollte man eine Übung dieses Ausmaßes so realistisch wie möglich gestalten. Mitglieder verschiedener Jugendfeuerwehrgruppen und weitere 20 Helfer des RUD-Teams (Realistische Unfalldarstellung) vom DRK nahmen als Verletztendarsteller ebenfalls an der Übung teil. Für diesen Zweck wurden sie mit Kunstblut, aufgeklebten Verletzungen und Fremdkörpern in der Haut derart realistisch geschminkt, dass nicht wenige Feuerwehrleute zunächst stutzten, als sie die betroffenen Räume betraten.
Hinzu kam die schauspielerische Leistung der Mimen. Schreiend und wankend liefen sie den Rettern entgegen. Rauchgeneratoren sorgten in einigen der Klassenräumen zusätzlich für realistische Atmosphäre - und erschwerten durch Sichtbehinderung den Einsatz. Da zunächst unklar war, mit welchen chemischen Stoffen einige der Opfer in Berührung gekommen sind, wurden sie zunächst in einem Dekontaminierungszelt auf dem Schulhof abgeduscht und danach an die Rettungskräfte des Roten Kreuzes übergeben, die auf einer Verletztenablage die weitere Versorgung übernahmen. Zum Glück handelte es sich um einen wasserlöslichen Stoff, so dass keiner der Mimen lange auf seiner Trage ausharren musste. Die Übung, die sicherlich für alle Mitwirkenden eine große Herausforderung war, endete gegen 17.30 Uhr mit der Meldung, dass alle vermissten Personen geborgen wurden.

Autor:

Jörg Stengl aus Unna

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