Sigrun Krauß und Herbert Knorr vom SYNDIKAT mit dem Ehrenglauser ausgezeichnet

Preisträger Sigrun Krauß und Herbert Knorr. | Foto: Uwe Kletzing
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2002 haben Sigrun Krauß (Kreisstadt Unna, Bereich Kultur) und Herbert Knorr (Westfälisches Literaturbüro in Unna e. V.) in der Hellweg-Region ein Krimifestival aus der Taufe gehoben, das seitdem stetig gewachsen und heute aus der Kulturlandschaft NRWs nicht mehr wegzudenken ist: die Biennale „Mord am Hellweg“, Europas größtes internationales Krimifestival. Für ihre Verdienste um die Kriminalliteratur hat das SYNDIKAT, die Autorenvereinigung der deutschsprachigen Kriminalliteratur, nun den Ehrenglauser 2017 an die „Mord am Hellweg“-Festivalleitung vergeben.

Die Preisträger nahmen ihre Auszeichnung im Orpheum in Graz bei der großen Preisverleihungsgala der Criminale entgegen, dem größten Krimibranchen-Treff Europas. Die Laudatio hielt der österreichische Bestsellerautor Thomas Raab (Metzger-Krimis). Er hob insbesondere hervor, dass Autoren noch so viel schreiben und veröffentlichen könnten, ohne engagierte Veranstalter und Festivals wie beispielhaft „Mord am Hellweg“ würde ihr Geschriebenes nicht zu Gehör kommen und der direkte Kontakt zum Lesepublikum ausbleiben.

Die beiden Preisträger bedankten sich beim SYNDIKAT und der Ehrenglauser-Jury für diese renommierte Auszeichnung. Ihr Dank galt auch den Förderern des Festivals – allen voran dem Land NRW als Dauerförderer und der Sparkasse UnnaKamen, die den Europäischen Preis für Kriminalliteratur von Beginn an gestiftet hat. Auch ohne die tolle Zusammenarbeit mit den Verlagen, Agenturen und natürlich AutorInnen wäre dieses Festival nicht das, was es ist, betonten Krauß und Knorr.

Aushängeschild für die Region

„Wir verstehen die Auszeichnung als Bestätigung unserer langjährigen Arbeit, die dazu geführt hat, dass Europas größtes internationales Krimifestival weit über die Grenzen der Region, NRWs und sogar Deutschlands bekannt wurde und zum Vorbild für andere Krimifestivals wurde. Wir werden den Preis in Graz als Aufforderung und Aufgabe entgegennehmen, auch in Zukunft mit der Ausrichtung des Festivals weitere kreative Akzente für die Verbreitung von Kriminalliteratur zu setzen, die ebenfalls beispielhaft für andere sein können.“

Dass das Festival ein wichtiges Aushängeschild für die Region ist, unterstrich auch die Anwesenheit des Landrats des Kreises Unna, Michael Makiolla, der vor Ort in Graz persönlich der Festivalleitung gratulierte: „Der Ehrenglauser für Sigrun Krauß und Herbert Knorr ist nicht nur eine persönliche Auszeichnung, sondern auch eine des Festivals „Mord am Hellweg“ und damit auch eine für die Kreisstadt Unna und den Kreis Unna.“

Der Preis ist nicht dotiert und versteht sich als Ehrung der AutorInnen für Arbeit und Werk einer Kollegin oder eines Kollegen und ist eine der bedeutendsten Auszeichnungen, die im Bereich der deutschsprachigen Kriminalliteratur vergeben werden. Bisherige Preisträger sind unter anderem Felix Huby, Fred Breinersdorfer, Jacques Berndorf, Ingrid Noll, Sabine Deitmer, Doris Gercke, Rutger Booß, Jürgen Kehrer, Hajo Emons, Herbert Reinecker oder andere Größen der deutschsprachigen Kriminalliteratur. Der Ehrenglauser ist nach dem LiteraturTaler, den Herbert Knorr und Sigrun Krauß 2015 vom Literaturrat NRW erhielten, die zweite Auszeichnung für ihr Engagement in der nordrhein-westfälischen Literaturlandschaft.

Begründung der Ehrenglauser-Jury

Die Zahlen von 2016 sprechen für sich: Mehr als 28.000 Besucher, 225 Veranstaltungen, in denen 174 Krimiautorinnen und -autoren sowie über 400 weitere Mitwirkende rund 600 Stunden Programm gestalteten – "Mord am Hellweg" ist nicht nur das größte, sondern auch das innovativste europäische Krimifestival. Kein anderes Festival entwickelt eine derartige Strahlkraft, die weit über die Hellweg-Region zwischen Lünen und Lippstadt, Sauerland und Datteln-Hamm-Kanal hinausreicht. Alle zwei Jahre kommen deutschsprachige und internationale Bestsellerautoren und Newcomer an den Hellweg, um das Publikum in ihre Krimi- und Thrillerwelten zu entführen. Ob im Bergwerk unter Tage, im Tresorraum einer Bank, in einer Kapelle, auf einem Schiff oder im Zug – "Mord am Hellweg" präsentiert Krimi-Events fernab der üblichen Lesungsroutine.

Im Jahr 2002 haben Herbert Knorr und Sigrun Krauß das "Mord am Hellweg"-Festival als Biennale konzipiert und seitdem stetig weiterentwickelt. Zum Erfolg beigetragen haben die parallel zum achtwöchigen Live-Event erscheinenden "Mord am Hellweg"-Krimianthologien, in denen renommierte Krimiautorinnen und -autoren für die mittlerweile 30 kooperierenden Städte und Gemeinden mit blutrotem Lokalkolorit gefärbte Geschichten schreiben. Und seit 2008 vergibt "Mord am Hellweg" auch einen Krimipreis, den mit 11.111 Euro dotierten "Europäischen Preis für Kriminalliteratur", ein Publikumspreis, über den die Festivalbesucher entscheiden.

Biographien der Preisträger

Sigrun Krauß ist Bereichsleiterin Kultur der Kreisstadt Unna und Initiatorin einer Vielzahl kultureller Projekte, eine der beiden Festivalleitungen der Krimi-Biennale „Mord am Hellweg“. Herausgeberschaften u. a. der Anthologien von „Mord am Hellweg“ und HELLWEG – ein LICHTWEG – Light Art in Urban Spaces. 2015 erhielt sie den LITERTURTALER NRW. Für ihre Verdienste um den deutschsprachigen Kriminalroman wurde ihr der EHRENGLAUSER 2017 verliehen.
Herbert Knorr ist Leiter des Westfälischen Literaturbüros in Unna, einer der Festivalleiter von „Mord am Hellweg“ sowie Intendant von „literaturland westfalen“. Er veröffentlichte zahlreiche Sachbücher, Kurzgeschichten, Krimis und Thriller. 2015 erhielt er den LITERTURTALER NRW. Für seine Verdienste um den deutschsprachigen Kriminalroman wurde ihm der EHRENGLAUSER 2017 verliehen.

Preisträger Sigrun Krauß und Herbert Knorr. | Foto: Uwe Kletzing
(v.l.) Preisträgerin Sigrun Krauß, Moderator Ralf Kramp, Moderatorin Beate Maxian, Preisträger Herbert Knorr. | Foto: Michael Makiolla
Autor:

Lokalkompass Unna/Holzwickede aus Unna

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