Seit 30 Jahren Frühförderung im Kreis Unna

Das 30-jährige Bestehen der Frühförderstelle im Kreis Unna feiern (v.l.) Einrichtungsleiterin Monika Demant, Mitarbeiterin Ruth Lammers und Geschäftsführerin Cornelia Hoffmann. | Foto: Foto: Reimet
  • Das 30-jährige Bestehen der Frühförderstelle im Kreis Unna feiern (v.l.) Einrichtungsleiterin Monika Demant, Mitarbeiterin Ruth Lammers und Geschäftsführerin Cornelia Hoffmann.
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Unna. 30 Jahre Frühförderung im Kreis Unna, das heißt 30 Jahre Früherkennung und frühe Hilfen für Kinder, die in ihrer Entwicklung nicht altersentsprechend erscheinen oder deren Entwicklung unter besonderen Bedingungen verläuft.

„Frühförderung ist eine Angebot, das sich an das Kind wendet, an seine Familie und an das Umfeld. Nur, wenn wir uns fachübergreifend und institutionsübergreifend über die Hilfsangebote austauschen, können wir Entwicklungsfortschritte erreichen“, erläutert Cornelia Hoffmann, die Geschäftsführerin der Frühförderstelle. Ihr Jubiläum feierte die Institution im Rahmen einer Fachtagung gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern: Mitarbeiter aus Familienzentren, Kindertageseinrichtungen, Jugendämtern, Kinderärzte und weiteren Kooperationspartnern.
Mit zwei Mitarbeiterinnen begann die Arbeit vor 30 Jahren. Räume standen damals nicht zur Verfügung. Die Kolleginnen fuhren in die Familie oder in den Kindergarten. Treffpunkt zum fachlichen Austausch war das Möbelhaus Ikea in der Mitte des Kreises.
Mittlerweile arbeiten 40 Mitarbeiterinnen in zwei Standortstellen in Unna und Lünen sowie in zwei Nebenstellen in Brambauer und Schwerte. Eine dritte Nebenstelle ist in Bergkamen ge­plant. Hier arbeitet ein großes interdisziplinäres Team. Fachkräfte aus dem Bereich der Heilpädagogik, der Sozialpädagogik, der Medizin, der Sprachheilpädagogik, der Psychomotorik und der Ergotherapie tauschen sich über ihre Arbeit aus.
„Die mobile Förderung im Elternhaus und in den Kindertageseinrichtungen ist weiterhin wichtiger Bestandteil unserer Arbeit“, so Cornelia Hoffmann. „Es wird individuell entschieden, welcher Förderort für die Kinder geeignet ist.“
480 Kinder und ihre Familien werden inzwischen pro Jahr von der Frühförderstelle in ihrer Entwicklung begleitet, vom Säuglingsalter bis zur Einschulung, Kinder aller Nationalitäten. „Dass Eltern sehr zufrieden sind und es in vielen Fällen zu regelgerechten Entwicklungen kommen kann, ist nur möglich, weil wir uns sehr flexibel und individuell mit der Familie und ihrem Umfeld beschäftigen und weil wir ein interdisziplinäres Team sind, das sich gegenseitig unterstützt,“ berichtet Cornelia Hoffmann.
Frühförderung wird zunehmend auch von den Kindertageseinrichtungen im Kreis genutzt, um sich Hilfe zu holen in ihrer alltäglichen Arbeit mit auffälligen Kindern in der Kindergartengruppe.
Seit August haben sich die Zugangswege zur Frühförderung verändert. „Konnten sich die Familien bisher direkt an die Frühförderstelle wenden, so ist jetzt zunächst der Weg zum Kinderarzt erforderlich. Dieser überweist an das Kreisgesundheitsamt in Unna und Lünen – hier wird der Frühförderbedarf abgeklärt“, erläutert die Einrichtungsleiterin. „Wir haben Sorge, dass Familien in schwierigen Lebenslagen diesen Weg nicht schaffen.“ Die Frühförderstelle entwickelt zurzeit neue Konzepte mit dem Ziel, Kindern und Familien zeitnah ein Angebot zu machen.

Autor:

Jörg Stengl aus Unna

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