Schock für Mitarbeiter: St. Vinzenz-Kurzzeitpflege schließt überraschend
Der Aufsichtsrat des Caritasverbandes für den Kreis Unna e.V. hat beschlossen, seine Kurzzeitpflege-Einrichtung zum 30. September 2014 zu schließen. Grund für den Ausstieg ist ein dauerhaftes Defizit der Einrichtung.
Die seit 2006 im Gebäude des St. Bonifatius Wohn- und Pflegeheims ansässige St. Vinzenz-Kurzzeitpflege gehört schon seit Jahren zu den wenigen so genannten solitären Kurzzeitpflegen in der Region. Solitär bedeutet, dass ausschließlich Kurzzeitpflegeplätze angeboten werden, etwa nach Krankenhausaufenthalten oder wenn pflegende Angehörige verhindert sind bzw. Entlastung suchen. Der maximale Aufenthalt in einer Kurzzeitpflege liegt bei sechs Wochen.
Durch die permanenten Ein- und Auszüge entsteht hoher personeller Aufwand, der einen wirtschaftlichen Betrieb – im Vergleich zu Altenpflegeheimen – schwierig macht. Vor diesem Hintergrund fiel das Betriebsergebnis der St. Vinzenz-Kurzzeitpflege trotz einer dauerhaft hohen Auslastung von deutlich über 90 Prozent der 25 Pflegeplätze in den vergangenen Jahren stets negativ aus. Deshalb gibt es heute in der Pflegelandschaft fast ausschließlich eingestreute Kurzzeitpflegeplätze in stationären Altenpflege-Einrichtungen.
Auch der Caritasverband für den Kreis Unna kann sich das Dauer-Defizit nicht länger erlauben und schließt die Einrichtung zum 30. September 2014.
Der Vorstand bemüht sich, für die 22 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (darunter 14 Teilzeitkräfte) der St. Vinzenz-Kurzzeitpflege Beschäftigungsmöglichkeiten in anderen Bereichen des Verbandes (der ja vor allem in der ambulanten Pflege breit aufgestellt ist) zu finden.
Pflegebedürftige Menschen (bzw. ihre Angehörigen), die nach dem Stichtag am 30. September einen Kurzzeitpflegeplatz benötigen, können sich an die stationären Altenpflege-Einrichtungen wenden, die eingestreute Kurzzeitpflegeplätze anbieten.
Die Mitarbeiter in den Pflegediensten des Caritasverbandes beraten Interessenten hierzu gerne.
Autor:Elke Böinghoff aus Unna |
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