Produktionsschulen gesichert
Unna. Die Arbeit der Produktionsschulen im Kreis Unna ist für ein weiteres Jahr gesichert. 388.000 Euro werden aus dem Sonderprogramm des Landes NRW bereit gestellt.
„Mit dieser Förderung unterstützt das Land ein zukunftsweisendes und mehrfach ausgezeichnetes Modellprojekt für besonders benachteiligte Jugendliche, die mit anderen Bildungsangeboten keine Perspektive fanden“, erklärte der Landtagsabgeordnete Hartmut Ganzke. Herbert Dörmann, Geschäftsführer der Werkstatt im Kreis Unna, wies darauf hin: In den Produktionsschulen in Unna, Kamen, Lünen und Hamm bietet die Werkstatt 110 Plätze für junge Menschen, die schulmüde und bisher keine Zukunftsperspektiven entwickeln konnten. In den Produktionsschulen, die wie kleine Unternehmen arbeiten, lernen sie im Prozess der Arbeit. Sie akquirieren Projekte, entwickeln und produzieren Produkte, die sie an gemeinnützige Organisationen verkaufen. In der Arbeit erarbeiten sie sich theoretische und praktische Kenntnisse, viele holen einen Schulabschluss nach. Bilanz: Über 40 Prozent der Jugendlichen finden anschließend eine Lehrstelle, eine Arbeitsstelle oder den Einstieg in die Berufsvorbereitung.
Die Arbeit der Produktionsschulen war gefährdet, weil das Jobcenter nicht wie bisher die sozialpädagogische Unterstützung der Jugendlichen bezahlen durfte, da mit dem Inkrafttreten der Instrumentenreform vom 1. April 2012 arbeitsmarktpolitische Maßnahmen verändert bzw. angepasst wurden. „Wir freuen uns, dass die Hilfe des Landes jetzt die Fortsetzung des gemeinsam entwickelten Erfolgsmodell möglich macht“, erklärte Uwe Ringelsiep, Geschäftsführer des Jobcenters Kreis Unna. Denn obwohl die Lücke auf dem Lehrstellenmarkt kleiner wird: In der Region haben benachteiligte Jugendliche Startschwierigkeiten beim Übergang in den Beruf.
Wie wichtig die Produktionsschulen als Bildungsangebot sind, betonten jüngst erst 50 Bildungseinrichtungen aus NRW beim Fachkongress in Unna. Sie formierten sich zum Landesverband der Produktionsschulen, um gemeinsam auf eine dauerhafte Förderung dieser Bildungseinrichtungen zu drängen.
Autor:Jörg Stengl aus Unna |
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