Polizei zieht erfolgreiche Bilanz

Innenminister Ralf Jäger zog eine positive Bilanz des ersten länderübergreifenden Blitz-Marathons. „Die allermeisten Autofahrer sind verantwortungsbewusster gefahren und haben sich an die Geschwindig-keitsregeln gehalten. Viele haben erkannt, dass sie auch ohne zu rasen zügig an ihr Ziel kommen. Diese Erkenntnis muss sich in den Köpfen der Autofahrer festsetzen.“ Mehr als jeder dritte Verkehrstote ist Opfer zu hoher Geschwindigkeit. „Zu schnelles Fahren ist Killer Nummer 1 auf unseren Straßen“, stellte Jäger fest. Bei dem 24-Stunden-Blitz-Marathon kon-trollieren mehr als 4.000 Polizistinnen und Polizisten und Mitarbeiter von Kommunen in Niedersachsen, den Niederlanden und NRW zum ersten Mal gleichzeitig und länderübergreifend die Geschwindigkeit.

Trotz der umfangreichen Berichterstattung in den Medien waren in NRW über 24.000 Autofahrer zu schnell. Das sind rund drei Prozent der gemessenen Fahrzeuge. An anderen Tagen sind es durchschnittlich acht Prozent. 278 Fahrer waren so schnell, dass ihnen ein Fahrverbot droht. 23 Autofahrer waren alkoholisiert oder standen unter Drogeneinfluss, vier von ihnen mussten den Führerschein an Ort und Stelle abgeben. 440 Autoinsassen waren nicht angegurtet. In NRW kontrollierten 3.500 Polizisten landesweit rund 700.000 Verkehrsteilnehmer an mehr als 3.335 Messstellen.
In Niedersachsen und NRW wurden insgesamt über 820.000 Fahrzeuge überprüft, von denen 30.000 zu schnell waren. 338 Fahrern droht ein Fahrverbot.

Der schlimmste Raser auf der Autobahn wurde im Bereich Düsseldorf gemessen. Statt der erlaubten 60 fuhr er 176 km/h. Als Strafe erwarten ihn 680 Euro Bußgeld, drei Monate Fahrverbot und vier Punkte in der Flensburger Verkehrssünderkartei. Eine ähnliche hohe Strafe ist bei einem Autofahrer fällig, der bei Euskirchen auf einer Landstraße mit 160 km/h ge-blitzt wurde. Erlaubt sind an dieser Stelle 70 km/h. In Gelsenkirchen fuhr ein Autofahrer in der Stadt 138 km/h bei zulässigen 50 km/h. Auch diese Raser werden demnächst drei Monate auf ihre Führerscheine verzichten müssen. In einer 30er-Zone in Hamm wurde ein Autofahrer mit 79 km/h gemessen. Seine Strafe: ein Monat Fahrverbot, 160 Euro Bußgeld und drei Punkte in Flensburg.

„Der Blitz-Marathon ist ein Baustein unserer langfristigen Strategie gegen Geschwindigkeitsunfälle", erklärte Jäger. Die Polizei überwacht überall dort, flexibler und häufiger die Geschwindigkeit, wo zu schnell gefahren wird.“ Auch nach dem Blitz-Marathon wird es mehr Kontrollen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr geben. Jäger: „Das ist ein wichtiger Teil der NRW-Kampagne „Brems Dich - rette Leben“.“

Der Innenminister dankte den eingesetzten Polizistinnen und Polizisten sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kommunen: „Alle waren hoch motiviert und engagiert. Bei Kontrollen habe ich selbst gesehen, wie beeindruckend sie sich für die Verkehrssicherheit und weniger Tote im Straßenverkehr eingesetzt haben. Es geht darum, Leben zu retten. Das ist unser gemeinsames Ziel.“

Autor:

Jörg Stengl aus Unna

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