Online-Handel boomt – stationärer Handel ist noch zufrieden

Die stationären Händler sind noch zufrieden. | Foto: Fotoarchiv

Volle Städte, das eine Zeit lang winterliche Wetter und die Kauflaune der Verbraucher bestimmten das diesjährige Weihnachtsgeschäft, das von vorneherein eine Besonderheit aufwies: Der 4. Advent fällt auf Heiligabend; dementsprechend hinkt jeder pauschale Vergleich mit dem Vorjahr. Trotzdem sind viele Händler durchaus noch zufrieden mit den Umsätzen.

Allerdings werden die prognostizierten Zahlen im stationären Einzelhandel nicht überall erreicht werden. Insbesondere hochwertige Textilien, Uhren und Schmuck sowie Wohnaccessoires jeglicher Art werden – neben den üblichen Weihnachtshits wie Bücher, Spielwaren, Sportartikel, technische Neuigkeiten und schöne Düfte – die beschenkten Menschen erfreuen. Und dann gibt es noch die immer größer werdende Zahl von Geldgeschenken und Gutscheinen, die den Handel zum großen Teil nach Weihnachten und im neuen Jahr erreichen werden.

Eine Umfrage des Handelsverbandes NRW Westfalen-Münsterland, hat unterschiedliche Äußerungen ergeben. Verbandsgeschäftsführer Thomas Schäfer: „Gerade größere Unternehmen äußern sich zufriedener als die kleinen. Maßgeblicher Wachstumstreiber ist einmal mehr der Online-Handel, d.h. wer als stationärer Händler nicht auch im Internet zumindest präsent ist, kann vom Onlineboom nicht profitieren. Zum Glück haben viele Händler diesen Trend erkannt und verfügen entweder über einen eigenen Online-Shop oder sie präsentieren ihr Sortiment im Internet, damit der recherchierende Kunde erkennen kann, wo er das gewünschte Produkt erwerben kann. Und wenn der Kunde dann ins Geschäft kommt erwarten ihn zumeist besondere Serviceleistungen, die das Internet nicht bietet: Freundlichkeit, Beratungskompetenz, Erlebnisfaktor und Leistungsangebot.“

Sorge bereitet der Umstand, dass immer mehr Händler über rückläufige Passantenfrequenzen klagen. „Die Städte sind zwar noch gut besucht,“ berichtet Verbandschef Schäfer, „aber viele gehen doch eher zum Weihnachtsmarkt. Hier sollten alle Beteiligten – Handel, Stadt, Bürger, Eigentümer und Wirtschaft - gemeinsam daran arbeiten, Innenstädte und Vorortzentren attraktiv und lebens- sowie besuchenswert zu erhalten. Anderenfalls wird die unvermeidliche Flächenbereinigung im Handel an einigen Standorten für irreparable Leerstände sorgen.“

Schäfer verweist zudem darauf, dass auch „die Massenrabattaktionen wie der sogenannte black-friday und der sogenannte cyber-monday bereits vor Beginn des Weihnachtsgeschäfts die Geldbeutel der Verbraucher geleert hätten, trotzdem dürften der Schlussspurt am 23.12. und die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr noch für viele zufriedene Gesichter im Handel sorgen.“

Besonders hervorzuheben ist nach Meinung Schäfers, dass „neben Feinkostartikel auch Wohnaccessoires, festliche Blumensträuße und Gestecke besonders nachgefragt werden, d.h. die Menschen machen es sich wieder gemütlich zu Hause und feiern in schöner Umgebung mit gutem Essen im Kreise der Familie.“

Autor:

Lokalkompass Unna/Holzwickede aus Unna

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