Nichts für schwache Nerven: 14 Tote auf der Bühne

André Decker und Kathrin Bolle spielen in der Shakes­peare-Inszenierung Titus Andronicus“ im Theater Narrenschiff. | Foto: tn
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Blutig geht es auf der Bühne im theater narrenschiff zu, wenn am 22., 24. und 30. Januar das Shakespeare-Stück „Titus Andronicus“ aufgeführt wird. In einer Inszenierung von André Decker spielen Judith Binias, Kathrin Bolle, André Decker, Patrick Hartwich, Nils Jacobi, Marco Janiel, Silvia Kleinwechter, Julia Kullnat, Jannis Küster, Artjem Osipenko, Christopher Reher, Johannes Schmidt, Kim Schütt, Marc Selzer, Sophie Steigmeier, Sofia Velhinho, Justus Vrede und Amelie Weijers.

„Titus Andronicus“ ist eine Rachetragödie, eines der grausamsten und blutrünstigsten Bühnenstücke Shakespeares, das im spätrömischen Reich spielt. Nach dem Tod des alten Kaisers streiten sich dessen Söhne Saturninus und Bassianus um den Thron des Imperiums. Das Volk jedoch will Titus Andro­nicus als neuen Imperator sehen, der gerade siegreich aus dem Feldzug gegen die Goten zurückgekehrt ist. In seinem Gefolge bringt er die Gotenkönigin Tamora, ihre drei Söhne und ihren Geliebten Aaron als Kriegsgefangene mit. Trotz Tamoras verzweifeltem Flehen lässt Titus ihren ältesten Sohn hinrichten. Als ihm die Krone angeboten wird, verzichtet Titus und reicht sie an den älteren Sohn Saturninus weiter.

Doch Tamora wittert nun ihre Chance auf Vergeltung: sie bezirzt den neuen Kaiser so lange, bis er sie begnadigt und zur Frau nimmt. Als neue Herrscherin Roms startet die Gotenkönigin einen grausamen Rachefeldzug gegen Titus.
Titus Andonicus ist Shakespeares wüstes Erstlingswerk, das wegen seiner unglaublichen Brutalität lange Zeit kaum aufgeführt wurde. Mit seinen unerreichten 14 Bühnentoden zeigt Titus, wozu der Mensch fähig ist, wenn ihn die Rache vergiftet hat.

Die Geschichte einer dekadenten Gesellschaft, deren Oberschicht sich selbst zerfleischt und so ihren eigenen Untergang heraufbeschwört, ist heute so aktuell wie nie und wird in populären Serien wie „Game of Thrones“ oder „Rome“ aufgegriffen. André Deckers Bearbeitung setzt den Schwerpunkt auf die psychologische Entwicklung der Figuren, die gefangen sind in einem tödlichen Kreislauf aus Macht, Rache und Gewalt. Decker entstaubt Shakespeares Text und schafft ein bildgewaltiges Bühnenspektakel – definitiv nichts für schwache Nerven.

„Titus Andronicus“ wird aufgeführt am Freitag, 22. Januar, um 19.30 Uhr, am 24. Januar, um 18 Uhr und am 30. Januar, um 19.30 Uhr. Reservierungen für die Abendkasse unter mail@theater-narrenschiff.

Autor:

Jörg Stengl aus Unna

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