Nachwuchs-Ärzte aus Lettland schauen ihren Kollegen über die Schulter

Das EK Unna geht mit lettischen Studenten, Prof. Dr. Zaza Katsarava (r), Thorsten Roy (l) (Verwaltungsleiter Katharinen-Hospital) und Dr. Dietmar Herberhold (Stiftungsvorsitzender EK Unna) neue Wege. | Foto: EK Unna
  • Das EK Unna geht mit lettischen Studenten, Prof. Dr. Zaza Katsarava (r), Thorsten Roy (l) (Verwaltungsleiter Katharinen-Hospital) und Dr. Dietmar Herberhold (Stiftungsvorsitzender EK Unna) neue Wege.
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Das Evangelische Krankenhaus Unna (EK Unna) und die Riga Stradins University – die Internationale Stradins Universität Riga - gehen in diesem Sommer erstmals eine Kooperation miteinander ein: Studierende aus Lettland absolvieren ein mindestens dreiwöchiges Curriculum in den Fachabteilungen des EK Unna.

Valerijs Soloveiciks, Estere Urbancika und Karlis Milbergs sind Pioniere, sind sie doch die ersten Studenten aus Riga, die zum „summer practice“ aus Lettland ins westfälische Unna reisen. Mitte August folgt Student Nummer vier. Das Interesse von beiden Seiten liegt auf der Hand: Die lettischen Studenten befinden sich kurz vor dem Abschluss ihrer universitären Ausbildung und damit kurz vor dem Start in die Facharzt-Ausbildung und suchen nach einem für sie passenden Krankenhaus. Die Möglichkeiten im nur zwei Flugstunden entfernten Unna sind vielfältig und auf einem hohen medizinischen Standard.

Interessiert an engagierten Assistenzärzten, auch aus der EU, ist im Gegenzug das EK Unna – wie alle Krankenhäuser in Deutschlands angesichts des stetig zunehmenden Ärztemangels.„Die internationale Universität Riga genießt einen ausgezeichneten Ruf“, erklärt Stiftungsvorstand Dr. Dietmar Herberhold, „wir freuen uns daher sehr, diese Kooperation eingehen zu können.“

Die Kooperation unter der Federführung von Professor Dr. Zaza Katsarava, Chefarzt der Klinik für Neurologie im EK Unna, sieht ein mindestens dreiwöchiges Praktikum vor, eine Verlängerung um bis zu weiteren fünf Wochen bietet das Krankenhaus an. Jeweils eine Woche in der Inneren Medizin und in der Chirurgie ist Pflicht im „summer practice“, wie das Praktikum in der englischsprachigen Universität von Riga heißt. Die dritte Woche ist für ein Wahlfach reserviert, aktuell ist die Anästhesiologie am meisten begehrt. Praktika in Fachabteilungen, die das EK Unna nicht vorhält, wie beispielsweise Frauenklinik, Kardiologie oder Dermatologie, können die Studenten im nahen Katharinen-Hospital absolvieren. „Wie auch auf anderen Gebieten arbeiten Katharinen-Hospital und EK eng zusammen“, erklärt Dietmar Herberhold.

Verständnisprobleme zwischen den Praktikanten und den Ärzten im EK sind übrigens so gut wie ausgeschlossen. Wer ein „summer practice“ in Unna absolvieren möchte, weist Grundkenntnisse in Deutsch vor. Die Universität selbst prüft dies nochmals durch einen Deutsch-Sprachtest (Niveau B 2).

Autor:

Lokalkompass Unna/Holzwickede aus Unna

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