Nach Fund der Babyleiche: Unna unter Schock
Geht man durch die Unnaer City und horcht auf die Gespräche der Menschen, gibt es in diesen Tagen eigentlich nur ein Thema: Der Fund des toten Säuglings an der Stadtkirche am Donnerstagmorgen. Und auch auf dem Platz an der Stadtkirche stehen immer wieder Gruppen von Menschen beieinander und sprechen über das Schreckliche. Die Steintreppe an der Seite der Kirche, auf der die Tasche mit dem Kind darin gefunden wurde, hat sich inzwischen zu einer kleinen Gedenkstätte entwickelt.
Hier bleiben immer wieder Frauen, Männer und auch Kinder stehen, um in einem kurzen Moment der Stille an das tote Kind und auch an seine Mutter zu denken. Kerzen werden angezündet und Blumen in eine bereitgestellte Vase gestellt. Eine Mutter bleibt mit ihrem Kleinkind an der Treppe stehen und wischt sich eine Träne aus dem Augenwinkel.
Und immer wieder kommt die Frage auf: "Warum?"
Warum starb das Kind - wo es doch anscheinend geliebt wurde. Denn das Kind war gewaschen und in einen sauberen gebügelten Strampler gekleidet, zärtlich in ein Handtuch gewickelt gefunden worden.
Warum starb das Kind kurz nach Geburt? Vielleicht aufgrund der unsachgemäß durchgeführten Geburt? Starb es durch Gewalteinwirkung? Fragen, auf die die Polizei noch keine Antworten gibt - aus ermittlungstaktischen Gründen. Denn wie das Kind tatsächlich starb - das weiß nur die Mutter bzw. eventuelle "Täter".
Warum wurde das Kind hier an der Kirche abgestellt - und der Obhut der Kirche anvertraut, wie es in dem der Babyleiche beiligenden Brief hieß?
Eines zeigt sich deutlich: Im Angesicht des menschlichen Leids, das sich hier offenbart, rücken die Unnaer zusammen, kommen zusammen und sprechen nmiteinander - und finden dabei Trost in der Gemeinschaft.
Die Stadtkirche steht den Trauernden auch weiter offen.
Inzwischen hat der Kirchenkreis auch auf Facebook einen Ort der Trauer geschaffen: facebook.com/Kirche.unna.
Weitere Informationen zum Leichenfunde finden Sie HIER
Autor:Elke Böinghoff aus Unna |
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