Meerschweinchen "popcornen" Unter´m Regenbogen
So kuschelig Ela und Flocki auch sind, im Umgang mit den Zwergkaninchen gilt es viele Dinge zu beachten, nicht zuletzt die regelmäßige Pflege. Das wissen jetzt auch die Kinder im Familienzentrum Unter´m Regenbogen, die jetzt Besuch von Hund, Meerschweinchen und Kaninchen erhielten.
Lärm, Erschrecken oder gar Schläge gehen gar nicht, auch nicht bei Haustieren. Diese Botschaft brachte Monika Manske den Kindern in der Einrichtung in Königsborn in einer Vorstellungsrunde mit. Die Fachkraft für tiergestützte Intervention und Altenpflegerin stellte die Besucher kurz vor.
Gespannt wartete die Grüne Gruppe derweil auf die erste Begegnung mit Wuschel und Kuschel, den Meerschweinchen und Retriever Teddy. Nach der Einführung in die Grundlagen des Umgangs mit Haustieren verschaffte sich Teddy zunächst Respekt, aber auf kinderfreundliche Art. Das Verhalten von Tieren richtig einzuschätzen, daran mangelt es vielen Kindern heute, weiß Pädagogin Christina Neumann: "Nicht alle Kinder haben Tiere, früher war es fast üblich." Meist wünschen die Kinder, die Eltern pflegen. Was heißt es, ein Tier rundum zu versorgen, fanden die Kinder jetzt selbst heraus. Vom Bereiten der Krabbelkiste mit Stroh und Heu bis zum Füttern. Und auch Bürste und Pflegehandschuh schwangen die Kinder bei Wuschel und Kuschel.
Dass Zwergkaninchen Flocki so gar keine Lust auf Wettrennen hatte, erkannte Leyton Seliger schnell. Als sich das Fellknäuel eher dem Futter zuwandte, hatte er reichlich Gelegenheit, Flocki in Ruhe zu streicheln. Mindestens aus dem Kino kannten die meisten Popcorn. Dass aber auch Meerschweinchen zuweilen "popcornen", das war unbekannt. Monika Manske erklärte, wenn sich Wuschel und Kuschel richtig wohl fühlten, dann springen sie mit allen Vieren in die Luft und drehen sich auch um die eigene Achse. Ganz ähnlich einem Maiskorn, das beim Erhitzen aufspringt.
Für die Kinder sei der Umgang mit Tieren wichtig, weiß Monika Manske: "Sie wirken ganzheitlich auf Körper und Seele, werden bedingungslos angenommen und regen Gefühle wie Zuwendung und Gebrauchtsein an." Sie führt die Besuche auch an Schulen und Altenpflegeeinrichtungen durch, unter Aspekten der Stärkung des Kontaktes und der geistig-emotionalen Förderung und kooperiert eng mit Sabine Fritz, die auf dem Gut Höing u.a. Reittherapie und Voltierkurse durchführt.
Es ist der erste Tierbesuch in der Kita, finanziert und geplant wurde die Aktion vom Elternrat der Einrichtung, der diese mit Spenden ermöglichte. Alle 70 Kinder kommen mit den Tieren in Kontakt und lernen, das Verhalten der Kleintiere einzuschätzen. Bei dem liebevollen Umgang der Kinder mit Wuschel und Kuschel werden die beiden Meerschweinchen sicher noch einige male richtig popcornen.
3 Fragen an ...
Jonas Gröpl, Erzieher in der Kita Unter´m Regenbogen
"Herr Gröpl, haben nicht alle Kinder bereits ein Haustier?"
"Nein, viele sehen hier erstmals einen echten Hasen. Im städtischen Wohnbereich kennen viele Kinder den Wald gar nicht mehr."
Was ist das Ziel des Tierbesuchs?
"Die Kinder für Tiere zu sensibilisieren. Zu erkennen, was fressen die Tiere, wie aufwendig ist die tägliche Pflege."
Was bietet die Kita an, um Kinder an die Natur heranzuführen?
"Unsere regelmäßige Waldwoche gibt zwar einen Einblick, aber konkreten Umgang mit Tieren kennen viele Kinder meist nur aus dem Fernsehen. da ist Tierbesuch in unserem Kindergarten willkommen und wichtig."
Autor:Stefan Reimet aus Holzwickede |
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