Massens älteste aktive Schwimmerin lernte erst mit 50 schwimmen
Else Zolper ist eine lebenslustige Frau, an allem interessiert und viel unterwegs. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 15-jährigen Bestehen des Hellwegschwimmbades in Unna-Massen unter eigener Regie wurde sie jetzt für ihre langjährige Treue zur DLRG und als älteste aktive Schwimmerin ausgezeichnet. Denn - was man ihr nicht ansieht: die Massenerin ist bereits 90 Jahre alt.
Was sie so jung gehalten hat? Else Zolper lacht, als sie die profane Antwort „Ich hatte einfach nie Gelegenheit, krank zu werden“ gibt. Seit 40 Jahren ist sie nun Mitglied im DLRG, hier hat sie auch schwimmen gelernt. Mit 50!
„Wir waren damals zum Urlaub an der Ostsee und alle sind ins Wasser gegangen – nur ich nicht“, erinnert sich die rüstige Seniorin an ihren damaligen Entschluss. „Danach war klar: Ich muss endlich schwimmen lernen.“ Und so nahm Else Zolper Schwimmunterricht, in einem Alter, in dem viele „kürzer treten“, was den Sport angeht. Dieter Hünervogt, Vorsitzender der DLRG in Massen, nahm sich Frau Zolpers an. „In nur acht Schwimmstunden hatte ich den Bogen raus“, freut sich die Massenerin über ihren schnellen Erfolg. Anschießend bekam sie den „JUGEND-Schwimmpass“ ausgestellt. „Auf so alte Schwimmanfänger sind die einfach nicht eingestellt“, schmunzelt sie. Freischwimmer und auch der Fahrtenschwimmer sind in diesem Pass verbucht und zeigen: Else Zolper kann richtig gut schwimmen.
Kindheit in Schlesien
„Während meiner Kindheit in Schlesien hatten wir Dorfkinder einfach keine Gelegenheit zum Schwimmenlernen, der Feuerlöschteich in unserem Dorf bei Breslau war viel zu steil. Und Schwimmunterricht in der Schule gab es auch noch nicht“, erzählt die 1922 Geborene. Und nach dem Krieg hatte man andere Sorgen. Else Zolper heiratete ihre große Liebe und zog nach Massen. Der Sohn wurde geboren, Haus und Garten erforderten viel Kraft und Einsatz, dazu kam, dass ihr Mann als Kriegsversehrter oft krank war.
Trotzdem ließ Else Zolper ihre eigenen Bedürfnisse nie aus den Augen, seit sie schwimmen kann, geht sie regelmäßig ins Hellwegschwimmbad. „Wenn wir das nicht hätten, das wäre schlimm“, zeigt sich die Massenerin froh über den Erhalt des Bades.
Auch in Zukunft wird sie das Hellwegschwimmbad besuchen und jeden Donnerstag und oft auch sonntags ihre Bahnen ziehen. „Schließlich will ich noch lange so gesund und munter bleiben“, lacht sie. Das wünschen wir ihr auch!
Autor:Elke Böinghoff aus Unna |
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