Kooperation für eine bessere Pflege
Kostendruck, Fachkräftemangel und demographischer Wandel: Die Pflegeanbieter im Kreis Unna müssen neue Antworten auf die Herausforderungen unserer alternden Gesellschaft formulieren. Ein Ansatz: Kooperation. Mit der konsequenten Zusammenarbeit zwischen den Caritas-Sozialstationen und der AWO-Tagespflege vernetzen sich nun zwei Verbände, die eigentlich im Wettbewerb stehen.
Pflegebedürftige Menschen können heute weitaus länger zuhause leben als es früher der Fall war. Das ermöglichen pflegende Angehöre und ambulante Pflegedienste wie die Sozialstationen des Caritasverbandes für den Kreis Unna. Was aber, wenn pflegende Angehörige Entlastung brauchen? Was, wenn die Pflegebedürftigen sozial vereinsamen? Hier kommt die Tagespflege ins Spiel, wie sie die Arbeiterwohlfahrt in Unna in der Vinckestraße anbietet. Dort finden pflegebedürftige Menschen ein Angebot vor, das ihnen Kontakte, Aktivitäten und einen strukturierten Tag ermöglicht – während Angehörige je nach Bedarf Freiräume erhalten.
„Wir haben kein eigenes Tagespflege-Angebot“, erklärt Caritas-Vorstand Ralf Plogmann.
„Wir wissen aber, wie wertvoll es für viele Menschen sein kann und freuen uns deshalb, die Tagespflege nun im Rahmen einer Kooperation unseren Kunden der Caritas-Sozialstation Unna-Fröndenberg anbieten zu können.“
David Thiele, Leiter der Pflegedienste im AWO-Unterbezirk Unna, sieht in der Zusammenarbeit einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg in eine zukunftsfähige Pflegelandschaft: „Auch wir haben ambulante Pflegeangebote, sind also sogar Konkurrenten der Caritas – trotzdem setzen wir auf die Vernetzung mit anderen Wohlfahrtsverbänden.“
Autor:Jörg Stengl aus Unna |
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