Jäger: Blitz-Marathon war "ein Tag der Vernunft"

Innenminister Ralf Jäger zog eine positive Bilanz des landesweiten 24-Stunden-Blitz-Marathons mit Bürgerbeteiligung: „Es war ein Tag der Vernunft.“ Mehr als 15.000 Bürgerinnen und Bürger hatten der Polizei gesagt, an welchen Stellen sie sich über Raser oder Drängler ärgern. „Es hat sich gelohnt, die Menschen, die sich in ihrer Sicherheit beeinträchtigt fühlen, um Rat zu fragen. Sie haben wertvolle Hinweise gegeben. An 2.673 gemeldeten Wutpunkten hat die Polizei kontrolliert“, erklärte Jäger. In nächster Zeit wird die Polizei an weiteren Wutpunkten kontrollieren, die aktuell beim Blitz-Marathon nicht berücksichtigt werden konnten. „Kein Bürgervorschlag geht verloren“, machte der Minister deutlich. Gleichzeitig kündigte er den dritten Blitz-Marathon für den Herbst an.

Die Polizei kontrollierte landesweit rund 645.000 Verkehrsteilnehmer an insgesamt 3.142 Messstellen. Trotz der Ankündigung des Blitz-Marathons fuhren über 22.000 zu schnell. Das sind rund drei Prozent der gemessenen Fahrzeuge. Beim ersten Blitz-Marathon waren es vier Prozent. An anderen Tagen sind durchschnittlich acht Prozent der gemessenen Autos zu schnell. „Die Polizisten stellten landesweit fest, dass die Autofahrer sich an die Regeln gehalten haben und langsamer gefahren sind. Das ist ein Lerneffekt. Genau den wollen wir erreichen.“ 167 Autofahrern droht ein Fahrverbot, vier von ihnen mussten den Führerschein an Ort und Stelle abgeben. 27 Autofahrer waren alkoholisiert oder standen unter Drogenein-fluss. 440 hatten sich nicht angegurtet.

Der schnellste Raser auf der Autobahn wurde im Bereich Münster gemessen. Statt der erlaubten 80 km/h fuhr er 187 km/h. Als Strafe erwarten ihn 680 Euro Bußgeld, drei Monate Fahrverbot und vier Punkte in der Flens-burger Verkehrssünderkartei. Eine ähnliche hohe Strafe erwartet einen Autofahrer, der in Köln außerorts mit 177 km/h geblitzt wurde. Erlaubt sind an dieser Stelle 100 km/h. In Bielefeld fuhr ein Autofahrer in der Stadt 121 km/h. Zulässig sind dort 50 km/h. Auch diese Raser werden demnächst drei Monate auf seinen Führerschein verzichten müssen. In einer 30er-Zone in Duisburg wurde ein Autofahrer mit 69 km/h gemessen.

Auch die Kreispolizeibehörde Unna hat ihre Bürger sehr ernst genommen und 36 Messstellen von insgesamt 38 dort eingerichtet, wo dem Bürger der "Schuh drückte". Das Angebot, sich als Messpate zur Verfügung zu stellen, wurde gerne aufgegriffen, hatte man doch so die Gelegenheit, sich vor Ort über die Messmethoden zu informieren. Viele Autofahrer haben dieses gestern auf unseren Straßen beobachten können. Gleichzeitig wurde die Chance genutzt, genau zu erläutern, warum es gerade an der vorgeschlagen Kontrollstelle erforderlich ist, auf das Geschwindigkeitsniveau Einfluss zu nehmen. Denn es ist in den Köpfen unserer Bürger angekommen, dass niedrigere Geschwindigkeiten die Unfallfolgen erheblich mindern können.

Das Ergebnis des Blitzmarathon II ist auch für den Kreis Unna zufriedenstellend. Zusammen mit den eingesetzten Radarfahrzeugen des Kreises Unna wurden insgesamt 9209 Fahrzeuge kontrolliert. 524 Fahrzeuge waren zu schnell unterwegs und müssen mit einer gebührenpflichtigen Verwarnung rechnen.

Die höchste gemessene Überschreitung waren 31 km/h zu schnell bei zulässigen 50 km/h innerhalb geschlossener Ortschaft. Eine solche Geschwindigkeitsüberschreitung zieht ein Bußgeld von 100 Euro und drei Punkte beim Verkehrszentralregister in Flensburg nach sich.

Autor:

Jörg Stengl aus Unna

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