Flüchtlingshilfe in NRW: Wattenscheider DRKler an Einsätzen beteiligt!
Seit einigen Tagen ist die Zahl der Asylbewerber plötzlich strunghaft angestiegen, sodass das Land NRW nach dem Asylverfahrengesetz verpflichtet ist, Aufnahmeeinrichtungen für Betroffene zu schaffen und zu betreiben. Das DRK in Westfalen-Lippe betreibt aktuell dafür Plätze in Dortmund, Bielefeld sowie Unna-Massen. Die Hilfsorganisation koordiniert im Auftrag des Landes als behördlichen Einsatz die Unterkünfte mit Einsatzformationen aus dem Umkreis, zu denen auch Wattenscheid gehört.
12 Einsatzkräfte haben zuletzt Asylanten im Übergangsheim in Dortmund betreut;
der Wattenscheider Thorsten Junker gehört als stellv. Landesrotkreuzleiter dem Einsatzstab des DRK im Landesverband Westfalen-Lippe mit Sitz in Münster an und war dort zwei Tage im Einsatz.
Am Vorabend erreichte die Wattenscheider Einsatzkräfte die Alarmierung, sich am nächsten morgen um 5.30 Uhr an der Sommerdellenstr. 26 einzufinden und mit den Rotkreuzlern aus Herne als Kolonne nach Dortmund zu fahren.
Zugführer Dennis Schürmann koordinierte seine Helfer vor Ort, die für die Registrierung, Unterkunft, Betreuung und Verpflegung der Asylbewerber zuständig waren. Fast 200 Personen mußte die Einsatzeinheit mit Hilfe der Feuerwehr so betreuen und auch für eine medizinische Erste Hilfe der Eintreffenden sorgen.
In einer Turnhalle mit Feldbett, Holzstuhl, Decke und Einmal-Bettlaken ausgestattet mußten die Asylanten, darunter auch zahlreiche Kinder, mit verpflegt werden. Mit Hilfe von Dolmetschern sowie teils in englischer Sprache fand die Kommunikation statt und stellt die Einsatzkräfte vor große Herausforderungen, die sie meisterhaft absolviert haben.
„Es ist schön, den Menschen unmittelbar in ihrer Not zu helfen, die oftmals ohne Geld und lediglich mit einem Handgepäck in Dortmund auftauchten und für jede Hilfe dankbar waren. Die Notunterkunft wurde von uns betrieben und die Menschen versorgt, das ist ein gutes Gefühl", so Rotkreuzleiterin Carina Kruppa. „Hier kann jeder von uns erkennen, was direkte Not wirklich bedeutet und wo Hilfe erforderlich ist.“
Der Einsatz für Wattenscheid war nach insgesamt 14 Stunden beendet, aktuell betreiben andere DRK-Kreisverbände die Einrichtungen. Die Helfer der Hellwegstadt rüsten sich für einen evtl. weiteren Einsatz, für die der Arbeitgeber die Einsatzkräfte vom Dienst freistellen muß.
„Es kann durchaus sein, dass Wattenscheid erneut eingesetzt wird. Wir planen im DRK-Landesverband Westfalen-Lippe als einsatzführende Stelle zur Zeit für die nächsten zwei Wochen und es ist möglich, dass die Zahl der Asylbewerber weiter steigt. Dann brauchen wir sicherlich wieder mehr Einsatzkräfte und Logistik, um die 24-Stunden-Betreuung der Einrichtungen sicherzustellen“, so Thorsten Junker.
So mußten vom DRK insbesondere die Unterkünfte auch materiell ausgestattet werden (u.a. Feldbetten), dazu Duschcontainer besorgt werden, damit die hygienischen Voraussetzungen erfüllt waren. „Es ist ein riesiger logistischer Aufwand, doch verfügen wir in unserem Materiallager in Nottuln für viele Dinge des täglichen Lebens, die in Dortmund und Unna Verwendung finden.“
Viele DRK-Einsatzkräfte in NRW befinden sich aktuell in Alarmwarnung und müssen bei Bedarf kurzfristig zur Stelle sein.
Info:
Das DRK Wattenscheid verfügt über eine Einsatzeinheit im Rahmen des Katastrophenschutzes, die aus 33 Helfern besteht. Sie ist in die Bereiche Führung, Betreuungsdienst, Sanitätsdienst sowie Technik & Sicherheit aufgegliedert. Die Einsatzkräfte werden multifunktional ausgebildet und stehen den Behörden für solche Einsätze ehrenamtlich zur Verfügung.
Bei Interesse an einer Mitarbeit im Katastrophenschutz des Roten Kreuzes können in der Kreisgeschäftsstelle an der Voedestraße 53 bei Herrn Eisenhuth unter 0 23 27 - 8 70 17 Informationen eingeholt werden oder der direkte Kontakt zur Rotkreuzleiterin Carina Kruppa unter kruppa@drk-wattenscheid.de gesucht werden.
Text des stv. Landesrotkreuzleiters Thorsten Junker
Autor:Christian Lange aus Wattenscheid |
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