Fast 90 Teilnehmer des Dekanates Unna beim 99. Katholikentag in Regensburg
Überfüllte Busse sorgen oft für gedämpfte Stimmung – nicht so in Regensburg. Wer beim 99. Katholikentag in Regensburg in einen der Shuttlebusse stieg, wurde oft schon mit lauten Gesängen begrüßt. Altbekannte Stücke wie das „Hallelujah“ aus Taize oder „Laudato si“ rissen die generationenübergreifenden Besucher des Katholikentages mit sich. Mitten drin: Die fast 90 Christen des Dekanates Unna.
Bunt gemischt war das Programm auf den Bühnen der Innenstadt und in den zahlreichen Kirchen: Rock, Pop, Gospel, Klassik und Moderne wechselten sich auf den Bühnen ab. Neben den zahlreichen kulturellenAngeboten luden Podien, Diskussionen und Werkstätten zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben und Glauben ein. Den Auftakt bildete nach dem Gottesdienst zu Christi Himmelfahrt die Podiumsdiskussion mit Bundespräsident Joachim Gauck zum Thema „Wie viel Religion verträgt die säkulare Gesellschaft?“, der die Weite der Veranstaltungen erahnen ließ.
Das Angebot war enorm und ließ selbst in drei Tagen nicht genug Zeit, um alle Veranstaltungen besuchen zu können: Bibelarbeit oder politische Diskussion? Teilnahme an einem islamischen Gebet oder hoch hinaus im Kletterpark? Gespräch zum 2. Vatikanischen Konzil oder zum Podium mit Margot Käßmann? In der Innenstadt fand die Begegnung zwischen den Veranstaltungen statt – so entstand auch schon mal ganz spontan ein Foto von den Jugendlichen aus Unna mit dem Bischof von Regensburg. Ein besonderes Angebot hatte sich Slow Food Youth und die J-GCL (Jugendverbände der Gemeinschaft Christlichen Lebens) ausgedacht: Hunderte Katholikentagsbesucher nahmen am Mittwochabend an der „Schnippeldisko“ teil. Hier wurdezu heißen Rhythmen tonnenweise Gemüse klein geschnitten, das durch seinen schiefen Wuchs oder Abweichung von der Norm nie den Weg in den normalen Handel gefunden hätte. Die vegane Suppe, die in der Nacht entstand, konnte im „Zentrum Jugend“ günstig an die Besucher ausgegeben werden.
Die Gruppe des Dekanates Unna, bunt gemischt aus Jugendlichen, Familien und Erwachsenen, kehrte am Sonntag nach dem Abschlussgottesdienst reich an Erfahrungen und Begegnungen des Katholikentages nach Unna zurück. Im Gepäck sicherlich das ein oder andere Mitbringselaus Regensburg und von der Katholikentagsmeile, auf der unter anderem auch das Erzbistum Paderborn vertreten war. Und auch den Regensburgern wird die Stimmung in ihrer Stadt sicherlich in Erinnerung bleiben: „Ohne so einen Schal kommt man sich ganz unchristlich vor“, bemerkte eine Passantin auf der Steinernen Brücke treffend die Stimmung, mit denen die zehntausenden Besucher fünf Tage lang das Bild der Stadt prägten. Das Bild von einer lebendigen Kirche mit vielen Christen, die Begegnungen schätzen und Leben mitgestalten.
Autor:Jörg Stengl aus Unna |
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