Erlebnis-Parcours - Gesamtschüler lernten faires Miteinander
Von Stefan Reimet
"Weiter rechts, mehr nach vorne", doch Kevin´s Bemühen um ein Vorankommen der Schlaufenbretter ist vergeblich. Seine Mitschüler auf den Brettern erkennen, die Absprache fehlt. Jetzt legen sie fest, wer seine Beine wann nach vorn bewegt. Einen Erlebnis-Parcours zur Förderung von Teamgeist und Eigenwahrnehmung baute das Fair-Mobil an der Gesamtschule Königsborn auf.
Miteinander, Füreinander da zu sein, die Klassengemeinschaft zu stärken, das ist das Leitbild des Programms „Stark im MiteinanderN“, das von der Westfälischen Provinzial Versicherung, dem Jugendrotkreuz Westfalen-Lippe, der Schulpsychologischen Beratungsstelle der Stadt Münster sowie dem asb (Arbeitskreis soziale Bildung und Beratung) entwickelt wurde. Etwa 200 Schüler der Klassen 5 und 6 gingen an den Start des zehn Stationen umfassenden Parcours. Eine Gruppe von Teamleitern betreute die Aufgaben gemeinsam mit Schülern der Oberstufe. 12 Minuten hatten die Gruppen an jeder Station, über zwei Stunden insgesamt.
Bei einer Station waren Kraft und Geschicklichkeit gefragt. Je zwei Schüler mussten ihren Mitspieler am Seilende in die Position ziehen, ihm das Zeichnen eines Tafelbildes zu ermöglichen. Auf seine Mitspieler angewiesen war etwa ein Stelzenläufer. Ihn mussten seine Kameraden wortwörtlich „mitziehen“. Mut und Selbstüberwindung kostet es etwa die Schüler, in ein aufgespanntes Tuch zu springen, gehalten von Mitschülern.
Die unterschiedlichen Spiele förderten soziale Kompetenzen. Denn alle Spiele verbindet: Stets sind die Schüler aufeinander angewiesen, keine Aufgabe ist als Einzelkämpfer lösbar. „Ein Team zu werden ist in der 5. Klasse erst mal das Wichtigste“, erklärt Dr. Jennifer Lach, Didaktische Leiterin an der GEK.
Seit 15 Jahren gehört das Fair-Mobil zum Angebot der Gesamtschule, finanziert aus Eigenmitteln der Schule. Alle rund 960 Gesamtschüler durchlaufen im Laufe ihrer Schulzeit den Parcours.
Wahrnehmungs- und Diskussionsübungen sowie Erlebnisspiele regten die Konzentration an und boten dieMöglichkeit, gemeinsam Aspekte positiven sozialen Verhaltens zu erleben. Die Aktion begrüßt auch GEK- Schulsozialarbeiter Sebastian Wilke. „Die Schüler sind immer individualisierter, lernen kaum noch das Miteinander.“ Das Smartphone entziehe viel Aufmerksamkeit, die sonst anderen Schülern gelten könnte. Im Fair-Mobil erkennt der Sozialarbeiter klare Vorteile für die Schüler. Das Vertrauensverhältnis untereinander werde spürbar gestärkt.
Autor:Stefan Reimet aus Holzwickede |
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