Ehemalige des DRK Unna stöberten in der Geschichte
Karl-Heinz Both und Sascha Stelter stöbern durch die braune Erste-Hilfe-Tasche, die an der mannsgroßen Puppe mit der alten DRK-Uniform hängt. Sie finden Pflaster und Verbandsmaterial – Dinge die auch heute noch zur Grundausstattung bei Rot-Kreuz-Einsätzen gehören. Von modernen Hilfsmitteln wie Blutzuckertests oder Defibrillatoren waren die Rot-Kreuzler seinerzeit jedoch noch weit entfernt.
Zum zehnten Mal trafen sich am Samstag die ehemaligen Helfer in der Gaststätte zum Kurpark. Dieses Mal mit einem Unterschied: Karl-Heinz Both hat in der vergangenen Zeit allerlei Dinge zusammengetragen, die an die ehrenamtliche Arbeit erinnerten. Hierzu gehörte unter anderem die alte Fahne, die laut den Anwesenden noch aus den 50er Jahren stammen soll, außerdem Protokolle, Fotos, Dienstbücher, Wimpel und Pokale. Es kam einiges zusammen, was die fast 30 Teilnehmer des Treffens das ein ums andere Mal in der Vergangenheit schwelgen ließ. Both selbst war viele Jahre als Helfer auf Schützenfesten, Kirmessen und bei Fronleichnamsumzügen unterwegs – „in Uniform und mit brauner Tasche“ wie der heute 67-Jährige berichtet. Rund 30 Jahre lang engagierte er sich im Deutschen Roten Kreuz, ehe er Mitte der 80er Jahre kürzertrat.
Erste Hilfe gestern und heute
Auch Hans-Jürgen Raulf widmete einen großen Teil seines Lebens dem DRK. Er hatte die Ehemaligen-Treffen vor gut zehn Jahren ins Leben gerufen. Als er im Rahmen des „kleinen Jubiläums“ aus seinem Einsatzbuch vorlas, erinnerten sich viele an die gemeinsamen Hilfsaktionen: Die Hochwasserkatastrophe im Juli 1965 in Etteln mobilisierte die Hilfszugstaffel, der Raulf ebenso angehörte, wie die Überflutung 1968 in Soest-Ostönnen, als ein kleiner Bach über die Ufer getreten war und ganze Dörfer in eine Seenplatte verwandelte. Sascha Stelter, aktueller Rotkreuzleiter im DRK-Ortsverein, hörte aufmerksam zu – machte er doch viele Parallelen, aber auch Unterschiede zur heutigen Arbeit aus. So hat sich die Organisationsform mit den Jahren den aktuellen Herausforderungen angepasst; die hohe Zahl von Unfällen mit gleichzeitig vielen Verletzten macht es beispielsweise notwendig, dass die Hilfseinheiten schnell und überall zur Verfügung stehen. Jeder regionale DRK-Zug kann deshalb alle Einsatzgebiete abdecken.
Doch es gibt auch Dinge, auf die sich das DRK heute wieder besinnt: Viele der alten Dienstbezeichnungen, die Stelter in den Unterlagen entdeckte, wurden gerade erst wieder eingeführt. „Das zeigt, dass wir uns früher auch schon auf dem richtigen Weg befunden haben“, freute sich der Rotkreuzleiter.
Autor:Jörg Stengl aus Unna |
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