Dem Handwerk gehen bald die Fachleute aus
Noch ist die Kreishandwerkerschaft Hamm-Lippe mit den Ausbildungszahlen zufrieden, doch der demografische Wandel macht sich langsam bemerkbar. Laut Hauptgeschäftsführer Werner Bastin hätten 2010 rund 170 weitere Auszubildende eingestellt werden können, doch es fehlten die qualifizierten Bewerber. „Ich rechne auch im nächsten Jahr noch einmal mit einem Run auf die Ausbildungsplätze im Handwerk, doch dann wird es weniger. Dann greift der demografische Schock“, so Bastin. Zukünftig werden sich die Handwerksbetriebe wandeln müssen, denn irgendwann kommen nicht mehr genug Fachleute nach. „Es wird spannend in den nächsten Jahren“, ergänzt Werner Bastin
Dennoch ist der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft mit den Ausbildungszahlen für 2010 (Stand 30. November) zufrieden. 1.184 Lehrlinge wurden in diesem Jahr eingestellt, 64 mehr als 2009. In fast allen Bereichen gab es leichte Zuwächse, nur im Nahrungsmittel- und Körperpflege-Bereich gab es einen leichten Rückgang an Auszubildenden. Während im Bäckerhandwerk wieder auf ausgebildetes Personal Wert gelegt wird, suchen die Betriebe im Fleischerhandwerk dringend Auszubildende. Wenig zufrieden war Bastin mit der Ausbildungszahl im Frsieurhandwerk in Unna. Hier wurden nur 28 neue Lehrlinge eingestellt, im Jahr zuvor waren es noch 46. Einen Grund konnte Bastin dafür allerdings nicht angeben.
Gute Chancen im Handwerksberuf haben jetzt junge Leute mit Abitur, denn rund 25 Prozent aller Betriebsinhaber sind 58 Jahre alt oder älter. Sie suchen in den kommenden Jahren einen Nachfolger. Und das Handwerk ist im Kreis Hellweg-Lippe gut aufgestellt und wirtschaftlich gut ausgelastet, so dass die meisten Azubis als Gesellen in ihrem Betrieb bleiben.
Was muss ein Azubi mitbringen: „Mathe und Deutsch sind die wichtigsten Fächer, hinzu kommt Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit“, erklärt Werner Bastin.
Autor:Silke Dehnert aus Fröndenberg/Ruhr |
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