Bergschäden an der Unnaer Eichenstraße? Anwohner verunsichert

Dieser Sprung entstand nach einem lauten Knall im letzten Sommer.
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Es war ein lauter Knall, der Karl Pütz an einem frühen Augustmorgen aus dem Schlaf riss. „Das war nicht nur ein Knall, da war dann noch so ein komisch reißendes Geräusch hinterher“, erinnert sich der Senior aus Unna. Kurz danach stellte er Risse in seinem Haus in der Gartenvorstadt fest.

Eine Nachfrage bei der Stadtverwaltung im Rathaus zur Ursache des Knalls half nicht weiter. Bis Karl Pütz schließlich einen Zusammenhang herstellte zwischen dem Geräusch und den Schäden an seinem Haus an der Eichen­straße . „Ich habe selber jahrelang unter Tage gearbeitet und weiß, was da unten so alles passieren kann“, erinnerte sich der Unnaer an seine Zeit als Bergmann.

Und so wandte er sich an das Bergamt der Bezirksregierung in Arnsberg. Hier wiegelte man ab – teilte aber auch Interessantes zur Bergbaugeschichte im Unnaer Süden mit: „Das Gebäude (an der Eichenstr./Anm. d. Redaktion) befindet sich über dem auf Steinkohle verliehenen Bergwerksfeld ´Konsolidierter Alter Hellweg´ (...) Der dokumentierte Abbau wurde im Jahr 1937 von Südosten her bis etwa 25 Meter Entfernung an das Gebäude heran geführt.“

Abbau so weit südlich ist nur wenigen bekannt

Dass so weit südlich in Unna tatsächlich Kohleabbau stattgefunden hat, ist nur noch wenigen bekannt. „Und ´25 Meter Entfernung´ klingt nicht wirklich weit weg“, findet auch Stadtsprecherin Katja Sahmel. Trotzdem teilt die Bezirksregierung mit: „Nach der Auswertung der hier vorliegenden Grubenbilder und sonstigen Unterlagen ist der gemeldete Gebäudeschaden als ´nicht bergbaulich bedingt´ erfasst worden.“

Zurück bleibt ein ratloser Karl Pütz, der in seinem Umfeld immer mehr Indizien für Bergschäden feststellen muss: Die Rasenkantensteine entlang seines Grundstücks haben sich verschoben, und auch in seinem Haus sind es immer mehr Risse im Mauerwerk, die ihm ins Auge fallen. „Aber ich achte jetzt auch einfach mehr auf solche Dinge, da kann ich oft nicht sagen, ob das neue Schäden sind oder alte“, so der Senior. Sicher ist er sich aber, dass die Risse in einer Kunststeinplatte am Treppenabgang ins Souterrain vor August nicht dagewesen sind.

Mit Sorge beobachtet er auch die Eichenstraße. In der Mitte der vielbefahrenen Straße klafft ein sich stetig vergrößernder Riss. Zu erkennen ist, dass hier schon einmal ausgebessert wurde, doch inzwischen reißt die „Naht“ wieder auf. Normaler Verschleiß - oder doch Bergschäden?

Autor:

Elke Böinghoff aus Unna

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