Außergewöhnlicher Besuch in der Jüdischen Gemeinde «haKochaw» für den Kreis Unna e.V.
Mittwoch, 03. Februar 2016 12:00 Uhr
Führung und Informationen in der Synagoge
Über den Besuch von Teilnehmern der Flüchtlings-Einstiegskurse unserer Werkstatt Unna konnte sich die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde «haKochaw» Alexandra Khariakova freuen. Die Kursteilnehmer wurden von ihren Dozenten Anna Ortmann und Ismail Akyol begleitet.
Das angespannte Verhältnis zwischen Juden und Muslimen haben die Flüchtlinge zum Teil von klein an miterlebt und ohne Zweifel nach Deutschland mitgebracht. „Jahudi" heißen Juden auf arabisch und wurden anfangs auch von den Besuchern etwas skeptisch beäugt.
Als Hisham Mansouri, mit marokkanischen Wurzeln und am heutigen Tag für die Übersetzung zuständig, aktiv wurde, taute das Eis allmählich. Er ist an der Arbeit der Moschee in Holzwickede beteiligt. Das schaffte eine besondere Vertrauensbasis.
„Muslime, Christen und Juden sind in Unna Freunde. Alle drei Religionen feiern zusammen Pesach und das Zuckerfest, Weihnachten und das Opferfest. Das Friedensgebet ist ein gemeinsames Fest, das auch von der lokalen Politik mitgestaltet wird", berichtete Alexandra Khariakova.
Judentum zum anfassen
so das Thema der Führung, und es war in der Tat so: Sogar der Shofar, den die jüdische Gemeinde von der katholischen Kirche als kostbares Geschenk bekommen hat, wurde von den Flüchtlingen getestet. Schallendes Gelächter brach aus, als dem Horn kein Ton entlockt werden konnte.
Nach dem Verköstigen von Spezialitäten gingen Muslime, Christen und Juden sichtlich bereichert aus der Synagoge, in der Überzeugung, dass in Unna alle Religionen in Respekt und Frieden miteinander leben und in der Hoffnung, neue Freunde gefunden zu haben.
Fotos © Jürgen Thoms
04.02.16 13:22:20
Autor:Jürgen Thoms aus Unna |
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