Tuningexperte gibt Vollgas bei Rallye-Cups

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Schnell fahren und öffentliche Straßen - diesen Widerspruch erkannte Klaus Osterhaus (59) bereits als Fahranfänger. Manches Knöllchen zahlte er vom Lehrgeld. Seiner Leidenschaft für Tempo fröhnte der Massener fortan lieber in einem Auto-Sport-Club. Inzwischen fährt er mit Erfolg beim Deutschen DMSB Rallye-Cup mit.

Mit einer eher behäbigen Ford 12MP4-Limousine sammelte der heutige Businessleiter für Marketing und Motorsport und Tuning eines Kat-Herstellers erste Erfahrungen. Bereits sein zweites Auto, einen Kadett-B nutzte er für kleinere Rallyes im Sauerland. Mit den 115 PS eines Kadett-C gelang schließlich in den 80er-Jahren die erfolgreiche Teilnahme an der Schroth-Westfalen-Trophy. "Das war auch mein erster Sponsor", erklärt der Motorsport-Experte Osterhaus, der heute in Unna-Stockum lebt. Denn der Motorsport ist eine der teuersten Sportarten.

Abgesehen vom Fahrzeug sind es die Kosten für Verschleiß- und Ersatzteile, Transporte und für ein technisches Team. Zum Glück hatte Osterhaus vom Start weg viele Unterstützer, die ihn auch bei Wettkämpfen in entfernteren Orten begleiteten. Mit dem Bestseller-Kleinwagen der 80er- und 90er-Jahre, einem Toyota-Corolla AE 86 , gewann er schließlich den Toyota-Corolla-Cup im Rahmen der Deutschen Rallye-Meisterschaft. Drei Jahre sammelte er mit dem beliebten Japaner Punkte im Rallyesport. Das Fahrzeug wurde vom Autohaus Muermann bereitgestellt.

Einem Markenwechsel zu Ford (Ford Sierra Cosworth, 340 PS) folgten fast zehn Jahre Pause. "Aber es kribbelte immer, wenn ich Rallyes sah." Bei HJS-Menden entwickelte er schließlich den Dieselpartikelfilter mit und testete die neuen Produkte auch gleich selbst bis zur Serienfertigung. "Da wurde mein Feuer für den Rallyesport wieder entfacht", so Klaus Osterhaus. Sechs Jahre lenkte er bei den ADAC-Masters einen Mitsubishi Gaßner-EVO 9.
Nichts ist unmöglich
Doch der Weg sollte ihn zurück zu Toyota führen. Auf der Suche nach einem Sponsor kam er wiederum mit dem Autohaus Muermann ins Gespräch. Mit einem GT 86 knüpft Osterhaus jetzt an frühere Erfolge an. Mit dem Serien-Sportwagen im stromlinienförmigen Design muss er nicht übermäßig trainieren. "Wichtiger ist das schnelle Eindenken in das Fahrzeug." Seine Fahrstrategie basiert auf einer hohen Grundgeschwindigkeit in Kombination mit seiner Fahrerfahrung.

Gegen Fahrer in der Altersklasse zwischen 20 und 35 Jahren setzt sich Klaus Osterhaus daher trotzdem gut durch. Und kitzelt aus den rund 240 PS des GT86 das Letzte heraus. "Vorteil ist der Heckantrieb und das vergleichsweise geringe Gewicht", fasst Osterhaus die Vorteile des Sportwagens zusammen. Der Flitzer katapultierte den Motorsportexperten auf aktuell Platz 3 in der Gesamtwertung Nord des DMSB Rallye-Cup. Das ist immerhin die  2. Bundesliga des Rallyesports. Beim aktuellen Rallye Weltmeisterschaftslauf, der ADAC Rallye Deutschland, am vergangenen Wochenende konnte Klaus Osterhaus den 2.Platz in seiner Klasse belegen und damit den bisher größten Erfolg bei einer International besetzten Veranstaltung erzielen.

Autor:

Stefan Reimet aus Holzwickede

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