Vamos a Espania
Schüleraustausch der Werner-von-Siemens-Gesamtschule mit Elda
Unna/Elda. Gleißende, wohlig warme Sonne bei wolkenlosem Himmel, eine angenehm kühle Meeresbrise und der Blick auf den Kilometer langen Strand der Urlaubsmetropole Alicante machen 13 Schülerinnen und Schülern der Werner-von-Siemens-Gesamtschule bereits eine Sekunde nach Verlassen des Flugzeuges auf dem Rollfeld klar: Sie sind in Spanien. Nun durften sie für eine Woche, vom 13.-20. Mai in eine fremde, spannende Kultur, einen ein neues, aufregendes Land, das sehr viel mehr als nur Strände zu bieten hat und in herzliche, liebevolle Gastfamilien eintauchen.
„Herzlich Willkommen in Elda.“
So lautet die Botschaft an der modernen Whiteboard-Tafel in der beschaulichen Bibliothek der Privatschule „Sagrada Familia“ in Elda, jene Schule, die schon seit einigen Jahren eine gute Partnerschaft mit der Werner-von-Siemens-Gesamtschule in Unna-Königsborn pflegt. Gleichermaßen herzlich wurden die Deutschen Schüler nach der kurzen Busfahrt vom lediglich 30 Minuten entfernten Alicante in Elda von ihren spanischen Austauschschülern in Empfang genommen. Bei einem anschließenden Willkommensessen in der Schule wurde schnell klar, dass insgesamt 26 Schülerinnen und Schüler, die sich erst vor einem Monat beim Besuch der Spanier in Unna kennengelernt hatten, zu einem richtigen Freundeskreis zusammengewachsen waren.
Selbstverständlich war dies jedoch nicht, da weder die deutschen, noch die spanischen Schüler jeweils aus einem Jahrgang oder einem Kurs kommen. Im Laufe der Planungen und der Anmeldungen im Frühjahr wurde bereits klar, dass zur deutschen Austauschgruppe sogar drei Schülerinnen und Schüler vom Geschwister-Scholl-Gymnasium gehören wurden, die Spanisch im Zuge der Schulkooperation an der benachbarten Gesamtschule Königsborn lernen. Als dann jedoch feststand, welcher deutsche Schüler welchen spanischen Partner bekommen würde, ging die Vorfreude los. Zunächst stand nämlich vom 28. März bis zum 4. April der Besuch der spanischen Schüler und ihrer beiden Begleitlehrerinnen Cristina Gracia und Inma Payá an, die für eine Woche die Gelegenheit bekommen sollten, Unna und das Ruhrgebiet kennenzulernen.
Umfangreiches Programm in Deutschland
Voller Begeisterung genossen die Spanier das umfangreiche Programm, dass sie unter anderem in Metropolen wie Dortmund oder Köln führte, deren industrielle Vergangenheit für die Spanier etwas völlig neues war. Auch standen gemeinsame Aktivitäten wie beispielsweise ein Besuch des Unnaer Bowlingcenters, des Lichtkunstmuseums oder ein gemeinsames Abendessen auf dem Programm, bei dem den Schülern schnell klar wurde, wie klein die sprachlichen Hürden nur sind, und das, obwohl viele der deutschen Schüler erst seit einem Jahr in der spanischen Sprache unterrichtet werden. Eindrucksvoll stellten sie dies auch unter Beweis, als der Unnaer Bürgermeister Werner Kolter sie zu einem kurzen Empfang in den Ratssaal einlud, jedoch keinen Übersetzer zur Hand hatte. Kurzerhand übersetzten die deutschen Schüler für ihre spanischen Freunde selbst. Das Wochenende verbrachten die spanischen Schüler in ihren deutschen Gastfamilien, wo jeder ein eigenes, aufregendes Programm geboten bekam. Während die einen Teil von Familienfeiern wurden und so tiefer in die deutsche Kultur eintauchen konnten, stand bei den anderen Action in Form von Schwimmbad- oder Kletterparkbesuchen auf dem Programm.
Allein schon nach dieser einen Woche fiel für viele der Abschied schwer, da die deutschen und die spanischen Schüler nun schon sehr viele schöne, aber auch so manche lustige Erinnerung mit einander verband, so kam es zum Beispiel vor, dass die spanischen Schüler begeistert über das blinken der Autos an deutschen Kreuzungen waren. Doch der Abschiedsschmerz nach Abflug der Spanier am letzten Morgen wich schon bald der Vorfreude auf den bevorstehenden Gegenbesuch, der einen Monat später, vom 13.-20. Mai stattfinden sollte.
Sonne, Städte, Strände und Schule
Und dieser Gegenbesuch hatte es in sich. Schon am ersten Tag genossen die deutschen Schüler ein umfangreiches Programm an der Privatschule Sagrada Familia, die, wie sie schnell feststellen konnten, sich teilweise stark von einer deutschen Schule unterscheidet. So wird beispielsweise an der Sagrada Familia ab dem Kindergartenalter unterrichtet und alle Schülerinnen und Schüler bis zur Oberstufe (Kindergarten eingeschlossen) müssen Schuluniformen tragen. Zwar blieb dies den deutschen Schülern erspart, ansonsten aber lag eine Woche voller kultureller Highlights vor ihnen. Ganz abgesehen von den abwechslungsreichen Ausflügen, die die spanischen Gastfamilien unternommen haben, glich klein Tag dem anderen. Nachdem jeweils einen ganzen Tag lang die Städte Elda, Valencia und Alicante unsicher gemacht wurden stand am Freitag als kultureller Höhepunkt der Besuch des Festes „Moros y Cristianos“ (Mauren gegen Christen) auf dem Programm. Jedes spanische Dorf, so auch Eldas Nachbarort Petrel, feiert einmal im Jahr den Sieg der Christen gegen die Mauren und spielen dies mit Paraden in schillernden Kostümen, aber auch mit Straßenschlachten nach. Und in einen eben solchen Straßenkampf geriet auch die deutsche Austauschgruppe. Mit zugehaltenen Ohren verfolgten sie geduckt in einen Hauseingang mit, wie die „Mauren“ mit ihren Kanonen durch die Straße feuerten. Das Fazit: Atemberaubend!
Natürlich durfte bei einem Spanienbesuch auch ein typischer Strandtag nicht fehlen. Bei strahlendem Sonnenschein trafen sich noch einmal alle deutschen und spanischen Austauschpartner in Alicante, um einen Nachmittag im bereits angenehm warmen Mittelmeer zu verbringen. Auch fand am letzten Abend des Schüleraustauschs eine Poolparty statt, bei der die ganze Gruppe von einander Abschied nehmen musste. Mit vielen Gastgeschenken und einem noch viel größeren Vorrat an Erinnerungen im Gepäck machten sich auch die deutschen Austauschschüler auf den Heimweg. Doch vielen von ihnen war eines klar:
Die Sommerferien sind noch nicht verplant….
Autor:Karl Helbig aus Unna |
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