Wer muss denn nun räumen? Und wer zahlt bei Verspätung?

Alle Hände voll zu tun haben zurzeit die Mitarbeiter der Stadt, um die Gehwege vom Schnee zu befreien. | Foto: Stengl
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  • Alle Hände voll zu tun haben zurzeit die Mitarbeiter der Stadt, um die Gehwege vom Schnee zu befreien.
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Frost und Schnee spalten die Gemüter: Während sich neben Schneemannbauern und Rodelfans auch viele passive Zeitgenossen an der weißen Pracht erfreuen, müssen Reisende und Pendler gegen spiegelglatte Fahrbahnen sowie mit verspäteten ­Bussen und Bahnen ­kämpfen.

Auch Hausbesitzer haben jetzt alle Hände voll zu tun, um beim Freihalten der Gehwege nicht ins Schlingern zu geraten. Welche Rechte und Pflichten der Wintereinbruch in unseren Breitengraden den Bürgern beschert, weiß die Verbraucherzentrale in Unna.

Räumpflicht für Mieter und Hausbesitzer

Bei Schneefall und Glatteis müssen Haus- und Grundbesitzer, aber auch Mieter Gehwege und Zufahrten von Schnee und Eis befreien. „Kommen sie ihren Räum­pflichten nicht nach und rutscht jemand auf dem Grundstück aus und kommt dabei zu Schaden, ist der Eigentümer nicht vor Ersatzansprüchen gefeit“, erklärt die Unnaer Umweltberaterin Karin Baumann.
Haus- und Grundbesitzer können in diesem Fall gegebenenfalls auf ihre Haftpflichtversicherung zurückgreifen. Das Gleiche gilt für Mieter, wenn im Mietvertrag entsprechende Räum- und Streupflichten vereinbart sind. Die Haftpflichtversicherung prüft zunächst, ob der Geschädigte einen Anspruch gegen den Versicherten hat und reguliert gegebenenfalls den Schaden im vertraglich vereinbarten Rahmen.

„Wer Gehwege eisfrei halten will, sollte zu umweltverträglichen Streumitteln aus Stein, Sand oder Quarz greifen“, rät Karin Baumann. „Diese Stoffe sind eine gute Alternative zum Salz, dessen Einsatz in vielen Kommu­nen verboten ist.“ So hat auch die Kreisstadt Unna ihren Bürgern untersagt, Privat- und Gehwege mit Salz von Eis und Schnee zu befreien. Es ist nur erlaubt in besonderen klimatischen Ausnahmefällen (z.B. Eisregen), in denen durch Einsatz von abstumpfenden Mitteln keine ausreichende Streuwirkung zu erzielen ist, und an gefährlichen Stellen, wie z.B. Treppen, Rampen, Brückenaufgängen, starken Gefälle- bzw. Steigungsstrecken oder ähnlichen Bereichen.

Als Rutschschutz bewährt haben sich Splitt und Sand. Sie erhöhen die Reibung zwischen Eis und Schuhsohle. Ein Ausgleiten wird dadurch verhindert. Empfehlenswerte Streumittel tragen oft das Umweltzeichen „Blauer Engel“. Nach der Frostperiode sollten die aufgefegten Reste in der grauen Tonne landen.

Bei Zugverspätung greift die Mobilitätsgarantie

Nach der in NRW geltenden Mobilitätsgarantie können Zugfahrgäste bei einer Abfahrtverspätung von mehr als 20 Minuten ein Taxi oder einen höherwertigen Zug nehmen. Kosten in Höhe von 25 bis 50 Euro, abhängig von der Uhrzeit, erstattet das jeweilige Verkehrsunternehmen gegen Vorlage der Taxiquittung bzw. des Tickets. Nach den Fahrgastrechten können Fahrgäste bei einer Ankunftsverspätung ab 60 Minuten eine anteilige Erstattung des Ticketpreises beantragen. Zeitfahrkarten werden pauschal entschädigt.

Kunden des Fernverkehrs erhalten ebenfalls eine Erstattung ab einer Verspätung von mehr als 60 Minuten am Zielort. Sie können 25 Prozent des Reisepreises der einfachen Fahrt geltend machen, ab 120 Minuten Verspätung 50 Prozent. Dies gilt auch, wenn Fahrgäste für ihre Fahrt gemäß Ticket mehr als einen Zug genutzt haben.

Autor:

Elke Böinghoff aus Unna

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