Was kommt nach der Entbindung? Keine Angst vor dem Baby-Blues!

Foto: Haasamatz/ pixelio.de

Im Kreis Unna kamen 2011 über 2.800 Babys auf die Welt und ihre Mütter strahlten. Oder etwas nicht? In Büchern und Zeitschriften liest frau von unendlichem Mutterglück. Aber was ist, wenn es sich nicht einstellt?

Fast jede zweite Mutter kämpft nach der Entbindung mit dem Baby-Blues.
Birgit Rennefeld, Gesundheitsberaterin bei der Techniker Krankenkasse (TK): "Dieses Stimmungstief erfolgt meist innerhalb der ersten zehn Lebenstage des Kindes. Schuld daran sind die starken hormonellen Veränderungen, die mit der Geburt einsetzen und die völlig neue Lebenssituation." Die betroffenen Mütter fühlen sich elend und weinen oft. Sie sind empfindlich, gereizt und erschöpft. Glücklicherweise ist der Baby-Blues harmlos und hält nur kurz an. Viel Geduld, Verständnis und Streicheleinheiten helfen, das seelische Tief zu überwinden.

Wesentlich schwerwiegender als der Baby-Blues ist die postnatale Depression - auch Wochenbettdepression genannt. Schätzungen zu Folge sind zehn bis 20 Prozent der Mütter davon betroffen. Diese Form der Depression kann direkt nach der Entbindung beginnen oder aber erst im Laufe des ersten Jahres nach der Geburt. Birgit Rennefeld: „Die Symptome unterscheiden sich von Frau zu Frau. Am häufigsten treten Traurigkeit, Müdigkeit, Leeregefühl, Schlafstörungen, Reizbarkeit, übermäßige Ängste und Schuldgefühle dem Kind gegenüber auf. Viele Frauen schämen sich für ihr Verhalten und dass sie ihre eigenen Erwartungen und die des Umfeldes nicht erfüllen können.“ Die postnatale Depression ist aber gut behandelbar. Wichtig ist neben einer medikamentösen Behandlung eine Psychotherapie. Leidet die Mutter an einer schweren Depression, sollte sie stationär behandelt werden.

Autor:

Lokalkompass Unna/Holzwickede aus Unna

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