TIPP der Verbraucherzentrale NRW: Schimmel in der Wohnung
Pilze an der Zimmerdecke?
Schimmel in der Wohnung kann Gesundheit gefährden
Machen sich erst die typisch dunklen Flecken an den Wohnungswänden oder in den Zimmerecken breit, hat sich der Schimmelpilz bereits erfolgreich eingenistet. In feucht-warmen Räumen gedeihen die Mikroorganismen besonders prächtig. Doch Vorsicht: Schimmelpilze und Stockflecken können die Gesundheit gefährden. Bereits von einem 2-Euro-Stück-großen Schimmelfleck können Millionen von Sporen abgegeben werden. Schimmelsporen können gefährliche allergische Reaktionen von Schnupfen und Bindehautentzündung bis zu Asthmaanfällen hervorrufen. „Die Ausscheidungen von Schimmelpilzen können zusätzlich giftig und gesundheitsbelastend sein, warnt Umweltberaterin der Verbraucherzentrale NRW, Martina Bahde, in Unna.
Schimmel wird vor allem durch bauliche Fehler wie Wärmebrücken, aber auch durch falsches Wohnverhalten verursacht. Schuld am Schimmel ist immer Feuchtigkeit! Geborstene Leitungen, Neubaufeuchte oder Wasser von außen können ebenso zu feuchten Wänden führen wie hohe Luftfeuchtigkeit durchs Kochen, Duschen oder Waschen.
Wer den gefährlichen Schimmelsporen vorbeugen will, sollte folgende Tipps befolgen:
In einem normalen Haushalt entstehen täglich mehrere Liter Wasserdampf, die sich an kühlen Flächen in der Wohnung niederschlagen. Da hilft nur richtiges Lüften und Heizen: am besten kurzes Stoßlüften mehrmals am Tag. Bei mildem, feuchten Wetter muss allerdings zwei bis dreimal häufiger gelüftet werden als an kalten trockenen Wintertagen.
Vor kalten Außenwänden möglichst keine Möbel aufstellen, oder aber mindestens fünf Zentimeter Abstand von der Wand halten.
Bei Einbauschränken in Neubauten kann es wegen der Baufeuchte schnell zu Schimmelbildung kommen. Wenn z.B. Einbauküchen in Neubauten Einzug halten, sollte die Sockelblende noch eine Heizperiode lang offen bleiben.
Nach dem Duschen Fliesen und Duschwände mit einem Wischer abziehen oder abtrocknen. Wäsche nach Möglichkeit draußen trocknen - auch im Winter.
Schimmelpilz lässt sich im Anfangsstadium leicht mit Spiritus oder Sodalösung beseitigen (dabei Handschuhe tragen und für gute Belüftung sorgen). Auf chemische Spezialmittel sollte allerdings verzichtet werden. Sie enthalten oft bedenkliche Chlorverbindungen.
Stark befallene Tapeten, Gipskartonplatten, Holzverkleidungen oder Polstermöbel können allerdings nicht gereinigt werden. Sie müssen am besten entsorgt werden.
Oft führen auch Mängel im Gebäude zu starker Schimmelbildung. So kann eine fehlende oder fehlerhafte Wärmedämmung zu teilweise kalten Wandoberflächen führen. Hier hilft auf Dauer nur eine Instandsetzung mit fachgerechter Dämmung. Zum Aufspüren von Bauschäden, Undichtigkeiten, Rohrleckagen oder Wärmebrücken sollte ein Bausachverständiger hinzugezogen werden.
Auf Geräte zur Luftreinigung, die versprechen, die winzigen Partikel aus der Luft herauszufiltern, sollte man besser verzichten, denn sie sind nicht nur teuer, sondern auch in ihrer Wirkung umstritten. Auch beheben sie nicht die eigentliche Ursache.
Auch Geräte zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit können das Schimmelpilzrisiko erhöhen. Oftmals ist ein zusätzliches Befeuchten der Raumluft gar nicht nötig. Schimmelpilze mögen es sauer. Aus diesem Grund eignen sich alkalischer Kalkputz oder Silikatfarben an Decke oder Wänden.
Beratung und Informationsmaterial erhalten interessierte Bürgerinnen und Bürger im Umweltberatungszentrum (an der Ostseite des Rathauses) zu folgenden Öffnungszeiten:
Dienstag, Donnerstag, Freitag: 9:30 - 13:30 Uhr sowie Donnerstag Nachmittag: 15:00 - 18:00 Uhr.
Autor:Karin Baumann aus Kamen |
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