SEPA kommt - Aber Fristverlängerung auch im Kreis Unna

Niemand muss sich von SEPA überfordert fühlen, im Notfall helfen auch Banken und Sparkassen weiter. | Foto: ERGO-Versicherung
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  • Niemand muss sich von SEPA überfordert fühlen, im Notfall helfen auch Banken und Sparkassen weiter.
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SEPA hier, SEPA dort - fast täglich findet man in den Medien Berichte über das neue europaweit einheitliche Überweisungsverfahren. Dabei ist Otto Normalverbraucher kaum von Neuerungen betroffen. Die allerdings, die sich aktiv bemühen müssten wie Vereine und kleine und mittlere Unternehmen, sind nun froh, durch eine Fristverlängerung nicht am 1. Februar in Schwierigkeiten zu kommen .

Nach dem Vorschlag der EU-Kommission soll es zwar offiziell beim 1. Februar bleiben, in der Praxis würden die bisherigen Überweisungsverfahren aber noch bis zum 1. August funktionieren. Grund ist die Befürchtung, dass die Umstellung nicht weit genug vorangeschritten ist, um einen reibungslosen Übergang zu ermöglichen.

Eine Befürchtung, die Claudia Bernhard, SEPA-Fachfrau der Sparkasse UnnaKamen, so nicht teilen kann. „Zwei Drittel unserer Kunden haben bereits umgestellt. Von dem anderen Drittel wissen wir nicht, in wie weit diese bereits die nötigen Schritte unternommen hat bzw. wer noch gar nicht tätig geworden ist. Insgesamt können wir aber sagen, dass wir zum 1. Februar keine größeren Probleme erwarten“, so Claudia Bernhard.

Die Sparkasse hat wie andere Banken auch ihre Kunden bereits vor Monaten auf die nötigen Schritte hingewiesen. Allerdings kann Claudia Bernhard auch diejenigen verstrehen, die sich durch die Flut an Informationen überfordert fühlen. Denn in den vergangenen Wochen haben auch Kommunen, Versicherungen und andere Institutionen ihre Kunden über die Umstellung informiert. Und obwohl man als Verbraucher in diesen Fällen gar nicht selber tätig werden muss, sieht man sich von den oft mehrseitigen Infoblättern überrollt.

Was ist SEPA?

Beim SEPA-Lastschriftverfahren erteilt der Zahler sowohl dem Zahlungsempfänger als auch dem Zahlungsdienstleister des Zahlers seine Zustimmung, einen bestimmten Betrag vom Zahlungskonto einzuziehen. Will heißen: Der Kunde erteilt damit einerseits dem Zahlungsempfänger, also zum Beispiel einem Händler, seine Zustimmung, einen bestimmten Betrag vom Konto einzuziehen. Auf der anderen Seite weist er dadurch seine Bank an, die Lastschrift einzulösen.
Die SEPA-Verordnung stellt sicher, dass eine vor dem 1. Februar gültige Einzugsermächtigung - zum Beispiel für Strom oder Wasser - auch nach diesem Datum gültig bleibt. Bis Februar 2016 können private Bankkunden bei inländischen Überweisungen weiterhin ihre bisherige Kontonummer und Bankleitzahl nutzen.

Aktiv tätig werden müssen aber zum Beispiel Vereine: Das SEPA-Lastschriftverfahren löst auch das nationale Lastschriftverfahren ab. Geschieht die Umstellung nicht rechtzeitig, könnten Beiträge nicht eingezogen werden und Vereine in Engpässe geraten. Erforderlich sind viele Vorbereitungen in der Buchhaltung der Vereine – und die genutzte Software muss SEPA-fähig sein. Dies sei aber keine größerre Schwierigkeit, weiß Claudia Bernhrad. „Es muss ja auch bisher eine entsprechende Sofware vorhanden sein, die Hersteller bieten kostenlose Updates auf das neue SEPA-Verfahren, mit ein paar Klicks ist alles erledigt“, nimmt Claudia Bernhrad eventuelle Befüchtungen. Dies gilt auch für Unternehmen - egal welcher Größe.

Zudem müssen Vereine, die Beiträge einziehen wollen bei der Bundesbank eine Gläubiger-ID beantragen. „Aber auch das ist per Internet eine Sache von wenigen Minuten“, so die Fachfrau.

Doch auch wer Probleme hat ist nicht allein. „Bei allen Fragen und Problemen können wir unseren Kunden Hilfe leisten“, verspricht Claudia Bernhard. Das gilt auch für andere Kreditinstitute. In ganz dringenden Fällen hätte es sogar Notprogramme gegeben. Doch durch die Fristverlängerung kann es nun zumindest nicht unmittelbar zu größeren Problemen kommen. Doch bisher säumige Vereine oder Unternehmen sollten beachten, dass es auf keinen Fall zu einer weiteren Fristverlängerung kommen wird.

Niemand muss sich von SEPA überfordert fühlen, im Notfall helfen auch Banken und Sparkassen weiter. | Foto: ERGO-Versicherung
Claudia Bernhard von der Sparkasse UnnaKamen ist Ansprechpartnerin in Sachen SEPA. | Foto: Jungvogel
Autor:

Elke Böinghoff aus Unna

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