Schule startet wieder

Auch für Henry aus Hemmer­de beginnt der „Ernst des Lebens“. Die Schultüte wird ihm den Start in die Lernzeit versüßen. | Foto: Volkmer
  • Auch für Henry aus Hemmer­de beginnt der „Ernst des Lebens“. Die Schultüte wird ihm den Start in die Lernzeit versüßen.
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Unna/Holzwickede. Endlich ist die lange Zeit des Wartens vorbei. Am Donnerstag (23. August) beginnt mit dem ersten Schultag für viele Kinder ein neuer Lebensabschnitt. Die Gefühle der Mädchen und Jungen reichen von Aufregung und Nervösität bis hin zu Freude und Neugier.

Nach sechs Wochen Ferien, in denen die Straßen in Unna eher leer waren, heißt es jetzt für die Autofahrer wieder besonders vorsichtig unterwegs zu sein: Die Schule hat begonnen. ABC-Schützen und jene, die vielleicht zum ersten Mal alleine den Schulweg bewältigen müssen, aber auch die schon etwas größeren Schüler sind im Straßenverkehr besonders gefährdet.
Viele Kinder leiden heutzutage unter Bewegungsmangel mit negativen Folgen für die Gesundheit. Wird der Schulweg zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt, wird eine zusätzliche Bewegungseinheit in den Tagesablauf eingefügt. „Der Zusammenhang zwischen Bewegung und Intelligenz ist bekannt. Die Schüler sind im Unterricht morgens fitter und belastbarer,“ weiß Werner Wülfing vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club ­(ADFC) Unna, der Lehrer an der Peter-Weiss-Gesamtschule ist. Der Schulweg zu Fuß oder mit dem Rad fördert außerdem die Selbständigkeit und die sozialen Kontakte, senkt die Transportkosten und schont die Umwelt.

Erhöhtes Unfallrisiko in den Mama-/Papa-Taxis

„Kinder sind unberechenbar, können ihr Verhalten sowie die Gefahren meist nicht richtig einschätzen und entscheiden sich manchmal im letzten Moment über die Straße zu flitzen. Treffen sie dann noch auf unausgeschlafene und gestresste Autofahrer, ist ein Unfall in vielen Fällen vorprogrammiert“, warnt Herbert Hillebrand, Vorsitzender des Auto Clubs Europa (ACE)Kreis Unna-Kamen.
Häufig verhalten sich Kinder falsch beim Überqueren der Fahrbahn. Ohne nach rechts oder links zu schauen, kommen sie oftmals hinter parkenden Autos hervorgeschossen. „Geht der Freund oder die Freundin auf der anderen Straßenseite, kann man davon ausgehen, dass ein Kind spontan die Seiten wechselt“, weiß Hillebrand. Deswegen ist auch bei Kindern, die unentschlossen am Straßenrand stehen und bei Fußwegen, die schlecht einsehbar sind, besondere Vorsicht geboten.
Trotzdem bringen viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule aus Sorge um die Sicherheit ihrer Kinder. Dabei ist dies ein Teufelskreis. Denn die Sicherheit wird dabei nur vermeintlich erhöht. Durch den enormen Autoverkehr im Umfeld der Schulen erreichen die Eltern damit eher das Gegenteil. Sie gefährden ihr eigenes Kind als Insasse sowie andere Kinder als Verkehrsteilnehmer. Jede gesparte Autofahrt senkt das Unfallrisiko für die Schüler, auch dadurch, dass die Kinder lernen, sich im Verkehr eigenständig zu bewegen“, meint Patricia Reich, Mobilitätsmanagerin der Stadt Unna.

Besondere Rücksicht auf Radfahrer nehmen

„Schulkinder, die mit dem Fahrrad unterwegs sind, können gefährliche Situationen verursachen, wenn sie beispielsweise die Richtung nicht anzeigen, die Vorfahrt miss­achten, beim Stop-Schild einfach durchbrettern oder Fehler beim Abbiegen begehen“, zählt der ACE-Vorsitzende die täglich lauernden Gefahren auf. Erst Jungen und Mädchen von etwa 14 Jahren seien in der Lage, den Straßenverkehr mit dem Fahrrad vollständig zu bewältigen.

Autor:

Jörg Stengl aus Unna

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