Schützen musst Du dich selbst! - Polizeibehörde Unna und das Netzwerk "Zuhause sicher"

Einbrecher interessieren sich nicht nur für große Villen – sondern für jedes Haus und jede Wohnung. Daher sollte sich auch jeder um den Schutz seines Eigentums bemühen. | Foto: Archiv
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  • Einbrecher interessieren sich nicht nur für große Villen – sondern für jedes Haus und jede Wohnung. Daher sollte sich auch jeder um den Schutz seines Eigentums bemühen.
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Es war eine der größten Kontrollaktionen der vergangenen Jahre: Insgesamt 812 Fahrzeuge und 1.192 Personen wurden am 15. Januar von der Kreispolizeibehörde überprüft. Das Ziel waren mobile Täter, die allein oder in Banden organisiert als Einbrecher durch das Land ziehen. Auch wenn das Ergebnis dieser Aktion zunächst einmal eher mager aussieht, so hat es bei vielen doch das Bewusstsein für die Gefahr geschärft.

„Wir haben heute über Behördengrenzen hinweg den Fahndungs- und Ermittlungsdruck auf mobile Einbrecherbanden deutlich erhöht. Potentielle Straftäter wurden aufgeschreckt und verunsichert. Dabei schauen wir nicht nur auf die Anzahl der Festnahmen“, zeigte sich der Einsatzleiter aus dem Polizeipräsidium Dortmund, Kriminaloberrat Gerhard Böckmann, über die Einsatzbilanz im Regierungsbezirk Arnsberg sehr zufrieden.
Tatsächlich sah die konkrete Bilanz für die Kreispolizeibehörde so aus: Vier Fahrzeuge wurden näher überprüft. Eine Person wurde aufgrund eines bestehenden Haftbefehls festgenommen. Und bei einem alkoholisierten Fahrer wurde eine Blutprobe entnommen.

Fahndungsdruck und Anregung zum Nachdenken

Das sieht natürlich zunächst einmal nicht so richtig gut aus für die Polizei. Doch diese Aktion hat - neben der Erhöhung des Fahndungsdrucks - noch einen weiteren positiven Nebeneffekt: Viele Mitbürger denken erst jetzt über ihre eigene Sicherheit nach.

Getreu dem Motto „Das passiert nur anderen“ haben viele das Problem „Einbruch“ von sich weggeschoben. Die Polizeikontrollen haben aber gezeigt, dass das Problem eben nicht irgendwo anders geschieht, sondern direkt in der Nachbarschaft. Nun stellen sich viele die Frage: „Wie gut ist mein Heim eigentlich gegen Einbruch geschützt?“

Tatsache ist, dass alle vier Minuten irgendwo in Deutschland ein Einbruch geschieht. Ungesicherte Fenster und Türen überwindet der Einbrecher nur mit einem Schraubenzieher in weniger als 30 Sekunden – und den Täter interessiert jedes Haus und jede Wohnung.

Der Durchschnittseinbrecher gibt aber auch nach zwei Minuten auf“, erklärt Klaus Stindt vom Kommissariat Kriminalprävention und Opferschutz der Kreispolizeibehörde Unna. Und gibt damit den Weg vor, wie man erfolgreich Einbrecher abwehrt.

Mit einfachen Mitteln das Zuhause sichern

„Man kann es den Einbrechern oft schon mit einfachen Mitteln schwer machen, Fenster oder Türen aufzuhebeln“, weiß Ulrich Ringsdorf von „Ringsdorf Sicherheitssysteme“ in Unna. Er gehört mit zum Netzwerk „Zuhause sicher“, das Ratsuchenden kostenlos und unverbindlich Hilfe anbietet. Das Netzwerk „Zuhause sicher“ ist ein eingetragener, gemeinnütziger Verein, der mit dem Ziel ins Leben gerufen wurde, Bürger für die Wichtigkeit von Einbruchschutz und Brandschutz zu sensibilisieren und ihnen darüber hinaus eine Begleitung auf dem Weg zum sicheren Zuhause anzubieten.

Wichtiger Partner des Netzwerks ist auch die Polizei. „Wir kennen die Betriebe, die im Netzwerk versammelt sind, ganz genau“, erklärt dazu Klaus Stindt. „Wir bürgen ­quasi für die Qualität der Angebote und Beratungen.“ Wer sich also an das Netzwerk wendet, braucht keine Sorgen zu haben, es mit Abzockern zu tun zu haben. „Wir bieten eine unverbindliche, individuelle und kostenlose Beratung an“, verspricht auch Ulrich Ringsdorf.

Im Rahmen dieser Beratung erfolgt nach Absprache ein Hausbesuch. „Denn je nach Alter, Form und Material von Fenstern und Türen sind mal mehr mal weniger aufwändige Sicherungsmaßnahmen sinnvoll“, erklärt Ringsdorf. Klaus Stindt sieht auf jeden Fall Nachholbedarf: „Die Einbruchzahlen im Kreis Unna sind im letzten Jahr massiv angestiegen, und auch im Moment verzeichnen wir wieder viele Verdachtsfälle von ‚ausbaldowern‘ oder ausspähen.“

„Beim ‚ausbaldowern‘ kundschaften die Einbrecher die Wohnsituation aus, kontrollieren Zufahrts- und Fluchtwege oder klingeln mit fadenscheinigen Bitten an der Tür, um einen Blick in die Wohnung werfen zu können. Dabei finden sie auch heraus, wie viele Personen im Haushalt leben, wann jemand nicht zu Hause ist und sammeln andere für einen Einbruch wichtige Informationen. Neben einem passiven Einbruchsschutz für Haus und Wohnung sollte man in solchen Fällen keine Scheu, haben, die Polizei zu verständigen - entweder unter dem Notruf oder unter der Nummer der nächsten Wache.

Das Netzwerk "Zuhause sicher"

Im Kreis Unna sind drei Firmen dem Netzwerk „Zuhause sicher“ angeschlossen:

Holzland Beese
Massener Straße 139-141
in Unna
Tel. 02303/250100

Tischlerei Peter Frieling
Alleestraße 29
in Fröndenberg
Tel. 02373/974147

Ulrich Ringsdorf Sicherheitssysteme
Massener Straße 29,
in Unna
Tel. 02303/250900

info@zuhause-sicher.de

www.zuhause-sicher.de

www.polizei.nrw.de

Autor:

Elke Böinghoff aus Unna

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