Schnellste Bewegung im Tierreich
Die Odontomachus, auch bekannt als Schnappkieferameise, lebt im tropischen Regenwald bei hoher Luftfeuchtigkeit (80-90%) und warmen Temperaturen (25°C).
Sie wird ca. 10 bis 15 mm groß und zeichnet sich durch stark ausgeprägte Mandibeln aus.
Die Königin ist in der Gründungsphase sehr lebhaft. Sie baut ihr Nest oberirdisch unter Holz (Wurzeln), Blättern, Ansammlungen von Humus oder unter Moos.
Die Schnappkieferameise trägt ihren Namen zu Recht: Sie kann ihren Kiefer in 0,13 Millisekunden zuschnappen lassen. Der Oberkiefer entwickelt beim Schließen eine Kraft, die dem 300-fachen des Körpergewichts der Ameise entspricht. Der zuschnappende Kiefer ist mit 64 Metern pro Sekunde die schnellste gemessene Bewegung im Tierreich.
Wenn die Schnappkieferameise zubeißt, (und dabei das Opfer nicht schon in zwei Hälften teilt) folgt augenblicklich darauf der tödliche Stich mit dem Giftstachel. Der auch für Menschen schmerzhafte Stich kann starke allergische Reaktionen hervorrufen.
Beim Zuschnappen der Mandibeln hat die Ameise die Möglichkeit, ausgelöst durch die kraftvolle Bewegung sich selbst bis zu 40 cm weit oder 8 cm hoch wegzukatapultieren.40 cm entspricht etwa der 36-fachen Körperlänge der Ameise. Wollte ein 1,80 Meter großer Mensch ähnliches vollbringen, müsste er 65 Meter weit springen.
Kommt es bei einer größeren Kolonie zu einer Neststörung, schwärmen die Ameisen aus und schleudern sich in alle Richtungen. Landen sie dabei auf dem Störenfried, gehen sie sofort zum Angriff über. Sie können sich aber auch mit so einem Sprung in Sicherheit bringen. So wurde beobachtet, dass die „Flugdauer“ von einer viertel Sekunde ausreichend hoch ist, um beispielsweise der Schleuderzunge einer Eidechse zu entgehen.
Autor:Roland Störmer aus Unna |
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